Nach dem Coronavirus-Ausbruch bei Mitarbeitern des deutschen Schlachtriesen Tönnies musste gestern Mittwoch, den 16. Juli nun auch ein österreichischer Schlachtbetrieb vorübergehend gesperrt werden. Es handelt sich um den Schlachtbetrieb Dachsberger in Eggenburg im Bezirk Horn in Niederösterreich. Bis Mittwochmittag lagen 29 positive Testergebnisse vor, teilte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig mit. Laut standard.at lagen bis Mittwochabend 34 positive Ergebnisse vor, 244 Mitarbeiter des Unternehmens seien abgesondert worden. Dies bedeute quasi eine Betriebssperre, eine behördliche Schließung des Unternehmens liege jedoch nicht vor.
Die positiven Testergebnisse seien im Rahmen von Screening-Untersuchungen aufgetaucht. Ein solches Screening sei etwa auch bei Beschäftigten eines Schlachthofes in Melk durchgeführt worden. Dort habe es keinen positiven Fall gegeben, betonte Königsberger-Ludwig.
Schlachthof habe sich vorbildhaft verhalten
Der betroffene Schlachthof habe sich bisher in der Corona-Krise vorbildhaft verhalten, berichtet die „NÖN“. Die Hygienemaßnahmen seien intensiviert worden, bei den Mitarbeitern, die naturgemäß Schutzmasken tragen mussten, habe man regelmäßig Fiebermessungen vorgenommen und detaillierte Aufzeichnungen darüber geführt. Nach den jüngsten positiven Fällen in Schlachthöfen in Oberösterreich habe sich die Firmenleitung entschlossen, die Mitarbeiter freiwillig über ein Projekt der AGES (Agentur für Ernährungssicherheit) auf Corona testen zu lassen, um die Sicherheit des Personals, aber auch der Bevölkerung zu gewährleisten.
Die Testungen wurden am Montag durchgeführt, einige Testergebnisse sind noch ausständig. Wie lange der Betrieb nun gesperrt bleiben muss, wird sich erst entscheiden. Gemeinsam mit der Bezirkshauptmannschaft werde an der weiteren Vorgehensweise gearbeitet, wurde betont.
Tönnies öffnet wieder
Indes darf das Fleischunternehmen Tönnies die Schlachtungen wieder aufnehmen. Die Sperre des größten Schlachthofes in Deutschland brachte massive Preisverwerfungen am europäischen Schweinemarkt mit sich. Vor wenigen Wochen waren am Tönnies-Standort in Rheda-Wiedenbrück mehr als 1.500 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden, was zu einem neuerlichen Lockdown im Kreis Gütersloh geführt hatte.
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