Biotreibstoffe sollen aus nachhaltig erzeugten Rohstoffen hergestellt werden. Das hat die EU in ihrer überarbeiteten Richtlinie für erneuerbare Energie (RED II) festgelegt. Biotreibstoffe mit hohem Risiko von Landnutzungsänderungen (high-ILUC), wie Palmöl, sollen beim Ausbau der erneuerbaren Energie in der EU keine Rolle spielen. Deshalb will die EU in der RED II die Menge an Palmöl die derzeit verarbeitet wir auf dem Niveau von 2019 für das kommedne Jahrzehnt einfrieren.
Konkurrenz durch Palmöl
Der Europäische Bauern- und Genossenschaftsverband (COPA-COGECA) befürchtet dennoch, dass es in den kommenden Jahren zu erhöhten Palmölimporten kommen könnte, die dem heimischen Rapsdiesel Konkurrenz machen wird. “Ohne klare Vorgaben der EU-Kommission befürchten wir Lücken im Gesetz”, kritisiert Pekka Pesonen, Generalsekretär von COPA-COGECA. Denn Palmöl kann auch als Rohstoff mit niedrigem ILUC-Risiko zertifiziert werden, wenn der Hersteller nachweist, dass für sein Produkt kein Regenwald abgeholzt wurde.
Misstrauen durch Hintertür
Der Verband misstraut der Zertifizierung und sieht die Gefahr, dass über diese Hintertür doch noch größere Mengen an Palmöl in die EU importiert werden. Sie fordern deshalb strengere Auflagen. Dazu gehört unter anderem ein generelles Zertifizierungsverbot von Palmöl aus Borneo. Hier wird der Regenwald im größeren Stil gerodet.
Anfang Februar will die EU-Kommission ihren Vorschlag für eine Durchführungsverordnung zu RED II vorlegen, in dem die Zertifizierung geregelt werden soll.
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