Säugende Sauen am Boden füttern

Bis 2020 hatte Bernhard Popp Mutterkühe am Betrieb, doch mit der Verschärfung der Weideregelungen für Bio-Betriebe war das Ende seiner Rinderhaltung besiegelt. Auf der Suche nach Alternativen erfuhr der Landwirt von der gestiegenen Nachfrage nach Bio-Ferkeln. Mittlerweile hält er in den Altgebäuden durchschnittlich 24 Sauen, deren Ferkel und einen Eber. Die Trennwände und Ferkelnestbegrenzungen der neun Abferkelbuchten hat er in Selbstbauweise aus Holz gebaut. Auf Metallteile wie Schwenktüren oder Futtertröge hat Popp dort bewusst verzichtet: „Das war eine Frage des Preises. Das Holz habe ich sehr günstig bekommen.“

„Spottbillig“

Im Versuchsstall für Bio-Schweine in Wels-Thalheim hatte Bernhard Popp die Bodenfütterung in einer Abferkelbucht und eine dafür verwendete Krippenschale zum ersten Mal gesehen (siehe LANDWIRT Ausgabe 1/2023). „Mir hat gut gefallen, dass die Ferkel problemlos mit der Sau vom Boden mitfressen können“, erklärt der Landwirt einen großen Vorteil. Er selbst hat sich dann für Polymerbetonschalen einer oberösterreichischen Stalleinrichtungsfirma entschieden, die eigentlich auf Rinder-, Pferde- und Ziegenställe spezialisiert ist. Der Niederösterreicher klingt fast erstaunt, wenn er sagt: „Diese Platten waren spottbillig!“

Die flachen, abgerundeten Krippenschalen sind in seinem Betrieb jeweils 100 cm breit, 27 cm hoch und ragen
80 cm in die Bucht hinein. „So lang müssten sie nicht sein“, teilt Popp seine Erfahrungen. „Für eine saubere Fütterung würden sicher 60 cm Tiefe auch ausreichen.“ Schmaler würde er sie aber nicht einbauen. Denn schon in der ersten Lebenswoche kommen Saugferkel mit ihren Müttern in den Fütterungsbereich und wühlen im Säugefutter mit.