LandlebenTipps für den Umgang mit Schlangen in freier Natur

Tipps für den Umgang mit Schlangen in freier Natur

Schlange Österreich Ringelnatter
Ringelnattern leben in Feuchtgebieten und sind für Menschen harmlos.
Quelle: Shutterstock

Jüngst gingen Horror-Meldungen durch die heimischen Medien: von exotischen Schlangen in Österreich, die aus Toiletten krochen und WC-Benützer einen gehörigen Schrecken einjagten – und sogar bissen. Wer davon abgesehen den eigentlich scheuen Tieren in der freien Natur begegnet, darf sich im Grunde jedoch glücklich schätzen – so der Naturschutzbund. Denn eine Begegnung mit ihnen ist äußerst selten, sind Schlangen doch Fluchttiere und oft schon weg, bevor man sie überhaupt wahrgenommen hat. Generell sind die zu den Reptilien zählenden Kriechtiere nicht sehr angriffslustig. Sie verteidigen sich nur, wenn sie Gefahr wittern. Überdies passt der Mensch so gar nicht in das Beuteschema. Zu Angriffen von Schlangen kommt es in der Regel daher nur, wenn ein Ausweichen nicht mehr möglich ist. Darum lautet die wichtigste Regel: Abstand halten!

Welche Schlangen in Österreich heimisch sind

Während es weltweit rund 3500 Schlangenarten gibt, sind in Österreich nur sieben Arten heimisch. Vier davon sind ungiftig, ihre Bisse nahezu harmlos: Ringelnatter, Würfelnatter, Schlingnatter und Äskulapnatter. Nattern haben runde Pupillen und neun große, glänzende Schilder auf der Kopfoberseite. Ottern hingen sind giftig und tagsüber an den geschlitzten Pupillen zu erkennen. Zu den giftigen Vertretern gehören die Europäische Hornotter (Sandviper), die Wiesenotter und die Kreuzotter. Letztere erkennt man am markanten Zick-Zack-Band am Rücken.

Die giftige Kreuzotter ist dank ihrer charakteristischen Zeichnung gut erkennbar und kommt auch in einer tiefschwarzen Variante vor.
Quelle: Günther Lamprecht

Kreuzottern sind übrigens auf der ganzen Welt verbreitet und – tiefschwarz gefärbt – auch als Höllenotter bekannt. „Während man die Europäische Hornotter nur noch sehr selten in der Südsteiermark und Kärnten antrifft, ist die kleinste Giftschlange Europas, die Wiesenotter, in Österreich mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits ausgestorben“, weiß Reptilienexperte Werner Kammel. Da abgesehen von den sehr schmerzhaften Schwellungen des gebissenen Körperteils ernstere gesundheitliche Folgen wie Nierenschäden oft erst ein paar Tage später auftreten, sollte bei einem Biss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Schlangen im Alpenraum

Indes ist im Schwarzwald sowie in der Schweiz und in Slowenien die Aspisviper anzutreffen. Ihr Gift ähnelt jenem der Kreuzotter und soll im Extremfall sogar tödlich sein. Nach einem Biss können Atemnot sowie Herzbeschwerden auftreten. Es empfiehlt sich dringend ein Krankenhausbesuch, um sich mit einem Antiserum behandeln zu lassen.

Tipp für Wanderer

Laut Wanderprofi.at besteht die größte Gefahr, von einer Kreuzotter gebissen zu werden, wenn man in unübersichtlichem Gelände Halt sucht und beispielsweise ins hohe Gras oder in Felsnischen greift. Ebenso besteht erhöhte Gefahr, wenn man im Gelände unachtsam über die Tiere “stolpert”.

Schlangen in Österreich als “Gartenbesucher”

Alle sieben, in Österreich heimischen Arten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Die größte Bedrohung für Schlangen, wie auch für andere bedrohte Arten, ist der Lebensraumverlust. Strukturreiche Landschaften, die Rückzugsorte für die Tiere beherbergen, werden immer rarer. Weil die Lebensräume sukzessive schwinden, mag es nicht verwundern, dass Schlangen oft schon in naturnahen Gärten einen Unterschlupf suchen –  und Menschen dadurch nahe kommen. Der Naturschutzbund jedenfalls ruft dazu auf, Schlangensichtungen zu melden. Dies sichere flächendeckende sowie aktuelle Verbreitungsdaten und komme dem Schutz der Tiere zugute.

 

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