Agrarpolitik„Vision 2028+“: Diagnose und Therapien vorgestellt

„Vision 2028+“: Diagnose und Therapien vorgestellt

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, BOKU-Professsorin Dr. Marianne Penker und Projektleiter Josef Plank bei der Bekanntgabe der Ergebnisse des Zukunftsplans „Vision 2028+“.
Quelle: Hemerka/BML

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig präsentierte diese Woche seine „Vision 2028+“. Dabei handelt es sich um einen Strategieplan mit Zielen und Vorschlägen für die österreichische Landwirtschaft, um den aktuellen und kommenden Herausforderungen der Branche zu begegnen.

Laut dem Minister sind das vor allem „schwankende Preise, steigende gesellschaftliche Ansprüche, eine aktuell sinkende Zahlungsbereitschaft der Konsumenten für Lebensmittel, wachsende Bürokratie oder der Klimawandel“. Um all diesen Hürden zu begegnen, braucht es „klare agrarpolitische Perspektiven und Rahmenbedingungen“.

In sieben definierten Handlungsfeldern wurden die jeweiligen Herausforderungen festgezurrt und insgesamt 170 Lösungsvorschläge erarbeitet. Darunter fallen Schritte zur Stärkung des agrarischen Unternehmertums ebenso wie die Weiterentwicklung der Qualitätsproduktion sowie Umweltmaßnahmen oder auch Anstrengungen zur stärkeren Digitalisierung der Agrarbetriebe. Auch die Umsetzung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung bei den Lebensmitteln ist darin – einmal mehr – enthalten.

Ergebnis ernst nehmen

Insgesamt beteiligten sich 3.000 Personen am Strategieprozess, dessen Output in einem 140-seitigen Abschlussbericht zusammengefasst wurde. BOKU-Professorin Dr. Marianne Penker, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Projekts, plädierte dafür, die „Ergebnisse sehr ernst zu nehmen“. Es brauche nun eine „ressort- und sektorübergreifende“ Diskussion, die etwa in der Energiewirtschaft, im Tourismus aber auch bei Umweltschutzorganisationen hineinreiche, damit die „Vision 2028+“ Orientierung „über die Wahlen hinaus“ bieten könne. Es stehe nun „viel Arbeit“ bevor, bekräftigte Projektleiter DI Josef Plank.

Laut Minister Totschnig ist die erste Umsetzungskonferenz zu den gemachten Vorschlägen für den heurigen Sommer geplant. Zur Umsetzung der Maßnahmen hat man sich einen Zeithorizont von bis zu einem Jahrzehnt gesetzt. Müsste das nicht viel schneller gehen? Immerhin steht mit dem vorgelegten Ergebnis nun eine Art „Therapieplan für Österreichs Land- und Forstwirtschaft“ fest, die dazu vorgeschlagenen „Medikamente“ müssten aber rasch geliefert werden.

Web-Tipp: Mehr Infos zum Thema unter landwirtschaft.at/vision2028

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