LANDWIRT bio: Hinter den jungen wilden Gemüsebäuerinnen und -bauern stecken 13 junge Landwirte aus der Südoststeiermark. Wie habt ihr zusammengefunden?
Irene Gombotz: Die meisten von uns absolvierten zusammen die Facharbeiterausbildung für Feldgemüsebau. Später begannen wir gemeinsam den Meisterkurs. Während dieser Zeit kam uns die Idee, den ohnehin intensiven Austausch untereinander zu einer offiziellen Zusammenarbeit auszubauen. Uns alle hat damals gestört, dass der Großteil unseres Gemüses in die Anonymität verschwindet und die Verbraucher nicht erfahren, wer eigentlich hinter den Produkten steht. 2016 haben wir deshalb den Verein „Die jungen wilden Gemüsebäuerinnen und -bauern“ gegründet.
Wie sehen die Betriebe der jungen Wilden aus?
Wir sind eine kunterbunte Truppe, wir alle bauen Spezialgemüsekulturen an. Die Betriebsgrößen liegen zwischen 0,5 ha und 25 ha. Einige von uns wirtschaften biologisch, einige konventionell. Manche von uns hatten schon einen Ab-Hof-Verkauf, andere starteten im Zuge der Kooperation mit Direktvermarktung.
Sie sind die Obfrau des Vereins. Braucht es einen Chef?
Es braucht jemanden, der koordiniert und für die Abstimmungen verantwortlich ist.
Was organisiert ihr alles gemeinsam?
Grundsätzlich wirtschaftet jeder Betrieb für sich selbst. Manche kaufen zusammen Jungpflanzen ein. Wir besuchen uns regelmäßig auf unseren Betrieben und tauschen Erfahrungen aus. Gemeinschaftsmaschinen schaffen wir keine an, weil viele von uns ausreichend ausgestattet sind. Spezialmaschinen leihen wir uns untereinander. Zweck unseres Vereins ist vordergründig das gemeinsame Marketing.
Was das Interview sonst noch bereithält:
- Gemüse und veredelte Produkte unter einer gemeinsamen Marke verkaufen
- So funktioniert die Vermarktungs-Kooperation
- Bio- und konventionelle Betriebe arbeiten zusammen
Wenn Bauern zusammenarbeiten
Investitionskosten teilen, gemeinsam Produkte vermarkten oder die Arbeitsbelastung senken: Es gibt gute Gründe für Landwirte, eine Kooperation einzugehen. Wir geben Tipps wie Sie eine Kooperation angehen und langfristig harmonisch zusammenarbeiten können. Außerdem haben wir vier Beispiele aus der Praxis besucht.
- Fünf Fragen zu Kooperationen
- Konflikten bei Kooperationen auf der Spur
- Praxisbeispiel 1: Maschinen bei Dammkulturen gemeinsam nutzen
- Praxisbeispiel 2: Die jungen wilden Gemüsebäuerinnen und -bauern
- Praxisbeispiel 3: Fleischvermarktung mit den TischGenossen
- Praxisbeispiel 4: Bauernhoffrühstück auf dem See
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