BioBio-RindWenn Roboter entmisten

Wenn Roboter entmisten

Lely Roboter
Quelle: Pöllinger (4), Werkbild (2)

Die Digitalisierung und Automatisierung im Rinderstall setzen ihren Siegeszug fort. Automatische Melk- und Futtersysteme werden in immer mehr Milchviehbetrieben angewendet. Die automatische Entmistung ist ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt für die immer knapper werdende Ressource Arbeitszeit. Im Rahmen des Projektes Innovation Farm (gefördert von Bund, Ländern und EU) wird der Discovery Collector von Lely unter die Lupe genommen. In diesem Beitrag werden die ersten, wichtigsten Ergebnisse dargestellt.

Lely Roboter
Für den Einsatz von Sammelroboter
ist es wichtig, dass kein „Sumpf“ auf
den Laufgängen entsteht. Dies lässt
sich mit einer guten Routenwahl einfach
verhindern.
Quelle: Pöllinger (4), Werkbild (2)

So funktioniert der Saugroboter

Beim Lely Collector handelt es sich um einen sogenannten Saugroboter für planbefestigte Laufgänge. Das ausgeschiedene Kot-Harn-(Stroh-)Gemisch wird von der planbefestigten Oberfläche abgeschoben und in der Mitte vom Collector abgesaugt (Nasssaugerprinzip). Es sind mehrere Routen über ein Smartphone programmierbar. Die dazu notwendige App kann gratis heruntergeladen werden. Es können unterschiedlichste Betriebszeiten und die Reinigungsintervalle – je nach Verschmutzungsgrad der zu reinigenden Flächen – eingestellt werden. Auch jahreszeitlich angepasste Betriebszeiten und Routen sind möglich. So wird die zu fahrende Route vom Landwirt bestens den unterschiedlichen Bedürfnissen, Mistanfallsmengen und Zeiten angepasst. Wenn der Collector voll ist, fährt er automatisch in die Robotergarage, wo er die aufgesaugte Gülle in eine Grube abgibt. Hier wird zudem der Akku aufgeladen und Wasser nachgefüllt. Der Roboter sprüht vor und nach dem Reinigungsvorgang Wasser auf die Laufflächen. Dies hat den Vorteil, dass angeklebte Kotpatzen eingeweicht werden, wodurch der Collector sie leichter abschiebt, um sie anschließend einzusaugen. Die Befeuchtung der zu reinigenden Flächen mit der nach vorwärts gerichteten Wasserdüse und die Nachreinigung der bereits abgeschobenen Fläche mit Wasser sind ebenfalls programmierbar und damit frei wählbar. Dabei können drei unterschiedliche Düsen gewählt werden, mit denen unterschiedliche Wassermengen pro Zeiteinheit ausgebracht werden können. 70 l Wasser befinden sich im Normalfall im Wasserbehälter. In Stallungen, in denen die Laufgangflächen eher feucht sind, genügen auch 35 l Wasservolumen. Damit kann die Flächenleistung erhöht werden. Begrenzender Faktor ist die Routenlänge. Ein Collector schafft bis zu 500 m2 Stallfußbodenfläche. Das entspricht, je nach Stallbauform, einem Kuhbestand von rund 70 Kühen. Die Technik funktioniert auch auf Praxisbetrieben mit Tiefboxen und damit verbundener Stroheinstreu. Einzig der Winterbetrieb ist bei sehr tiefen Außentemperaturen nicht durchgängig möglich. Hier muss gegebenenfalls frühzeitig auf eine zwischenzeitliche Traktorentmistung umgestellt werden.

Lely Roboter
Die Flächenleistung wird weniger
von der Akkuleistung, sondern vielmehr von der Routenlänge
bestimmt.
Quelle: Pöllinger (4), Werkbild (2)

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Sauberer Boden für gesunde Klauen
  • Kein Problem in verwinkelten Ställen
  • Wirtschaftlich interessant?
  • Kurz gesagt
  • LANDWIRT Tipp

 

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