BioBio-BauernRückkehr zur Regionalität mit den Ennstaler Bergschecken

Rückkehr zur Regionalität mit den Ennstaler Bergschecken

Matthias Brandstätter mit seinen Kühen.
Matthias Brandstätter züchtet seit 2004 Ennstaler Bergschecken.
Quelle: Natalie Honetz

Muuuuhh, hallt es lautstark über die Wiese. Leitkuh Brause läuft in Richtung des Geländewagens von Matthias Brandstätter. Die restliche Herde hebt die Köpfe, liegende Tiere erheben sich und laufen der bimmelnden Glocke der Leitkuh nach. Sie wissen: Jetzt ist ihr Bauer da. Er begrüßt seine Tiere liebevoll und krault das ein oder andere Rind am Hals. Seit 2004 züchtet Matthias Brandstätter zusammen mit seiner Frau Lisbeth und den drei Söhnen Niklas, Jakob und Bodo die gefährdete Nutztierrasse Ennstaler Bergschecken auf ihrem Bio-Betrieb im Nebenerwerb. Während er in Richtung des imposanten Dachsteins schaut, beginnt er zu erzählen: „Der Marharter Hof befindet sich seit 1888 im Familienbesitz. Meine Eltern haben Kühe gemolken.“ Seit der gelernte Tierarzt den Betrieb 1995 übernommen hat, bewirtschaftet er gemeinsam mit seiner Familie 19 ha Grünland biologisch und 20 ha Wald.

Leitkuh
Leitkuh Brause führt die Herde an.
Quelle: Natalie Honetz

Während die Rinder aus der Ferne oft mit Fleckvieh verwechselt werden, klärt der Landwirt auf: „Wir züchten nur reinrassige Ennstaler Bergschecken. Entgegen manchen Behauptungen handelt es sich dabei um keine Kreuzungen mit Fleckvieh, sondern die alte Rasse wird aus reinrassigen Beständen gezüchtet.“ Der 63-jährige Landwirt ist überzeugt: „Wertschätzung muss man selbst erzeugen. Der Mensch möchte nicht mehr nur das Produkt alleine, sondern er möchte eine Geschichte dazu erzählt bekommen.“

Gefährdete Nutztierrassen

Der Bio-Bauer lässt seinen Blick talwärts in Richtung des Bio-Bauernhofs Marharter schweifen. Dort gab es schon immer Rinder. Der Landwirt erzählt: „Wir haben davor einige Zeit hornlose Pinzgauer gehalten. Aber da ich mich dem Ennstal hier sehr verbunden fühle, wollte ich auf eine regionalere Rasse umsteigen. Als wir uns dann ganz den Ennstaler Bergschecken widmeten, haben wir die Pinzgauerherde an einen Züchter verkauft.“ Die Brandstätters hatten schon immer eine Leidenschaft für gefährdete Nutztierrassen, so hielten sie zwischenzeitlich Kärntner Brillenschafe und halten zwei Noriker Pferde und einen österreichisch-ungarischen Barockesel sowie einige Sulmtaler Hühner. Von einem Tierarztkollegen hörte Brandstätter von den Ennstaler Bergschecken: „Wir haben dann 2004 unsere erste reinrassige Kalbin von einer alten Landwirtin gekauft.“ Damit begann für Familie Brandstätter die Zucht der Ennstaler Bergschecken am Marharter Hof. Mittlerweile umfasst ihr Bestand 30 Rinder, darunter 9 Mutterkühe, ein Stier und die Nachzucht.

Matthias Brandstätter mit zwei Pferden und einem Esel.
Matthias Brandstätter hat sich schon immer für gefährdete Rassen interessiert. Auf dem Marharter Hof hält die Familie zwei Noriker und einen österreichisch-ungarischen Barockesel.
Quelle: Natalie Honetz

 

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Ennstaler Bergschecken
  • Auf die Alm
  • 54 Prozent Ausschlachtung
  • Steak von der Oma
  • Bundestierschutzpreis 2016

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