MarktMilchmarktDeutsche Milcherzeugungskosten so hoch wie noch nie

Deutsche Milcherzeugungskosten so hoch wie noch nie

Quelle: shutterstock/Rattiya Thongdumhyu

Laut der vierteljährlich aktualisierten Kostenstudie des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) betrugen die Produktionskosten für das Jahr 2022 47,73 ct/kg, während der durchschnittliche Auszahlungspreis in der gleichen Zeit bei 53,18 ct/kg lag. Im Durchschnitt waren die Kosten damit in diesem Zeitraum gedeckt. Auch für Januar 2023 weisen die Kosten mit 47,70 ct/kg eine ähnliche Höhe auf. Sie sind damit im Vergleich zu Oktober 2022 um 0,19 ct gestiegen, während der Januarpreis mit 56,91 ct bereits 2,42 ct unter dem Oktoberpreis lag. Wie man anhand der Entwicklung der Milcherzeugungskosten der vergangenen Jahre sehen kann, haben die Kosten in 2022 ihren bisherigen Höchstwert erreicht.

Sorgen bereitet die Entwicklung bei den Erzeugerpreisen, die sich aufgrund gestiegener Anliefermengen und zurückgehender Nachfrage nicht nur in Deutschland immer weiter nach unten bewegen. Damit rückt die notwendige langfristige Kostendeckung für den Sektor immer weiter in die Ferne. Derweil signalisiert die EU-Politik, dass sie die Entwicklung so weiterlaufen lassen möchte und keinen Bedarf für beispielsweise freiwillige Mengenreduktionen sieht. Das sind schlechte Nachrichten für die Landwirte und auch für die Verbraucher. Denn damit lässt man den Sektor wieder in eine schwere Krise laufen, anstatt das bewährte Kriseninstrument freiwilliger Lieferverzicht zu nutzen sowie endlich notwendige Reformen für eine Stabilisierung der Milcherzeugung in der EU einzuleiten.

Quelle: EMB

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