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Ackerbau in 5 Minuten

Von Roman GOLDBERGER und Hubert KÖPPL

Tipps zur Weizensaat

Folgt in der Fruchtfolge Winterweizen auf Körnermais, so wird Weizen in der Regel relativ spät ausgesät. Optimal wäre die Weizensaat bis Mitte Oktober. Aber auch bis Ende Oktober gesäte Weizenbestände können noch gute Erträge bringen, wenn im Frühjahr auf eine eventuell geringere Bestandsdichte mit einer vorgezogenen Schossdüngung reagiert wird. Für die Weizensaat in der zweiten Oktoberhälfte ist – je nach Saatbedingungen – eine Saatdichte von 270 bis 330 Körner/m2 zu empfehlen. Ein Beispiel: Bei einer geplanten Saatdichte von 300 Körnern, einem Tausendkorngewicht von 45 g und einer Keimfähigkeit von 95 % für Z-Saatgut ergibt dies eine abzudrehende Saatmenge von 142 kg/ha. Die Saattiefe von 2 bis 3 cm ist optimal. Zu tiefes Säen verschlechtert die Vi talität der Pflanzen. Es würden sich lange Halmheber bilden, was die Nährstoffreserven des Korns verbraucht. Dadurch entstehen schwache und bestockungsfaule Pflanzen. Mehrjährige LANDWIRT Versuche haben gezeigt, dass eine höhere Saatdichte meist zu keinem Mehrertrag führt. Dünnere Bestände zeigen eine höhere Bestockungsquote und gleichen dadurch die geringere Saatstärke aus. Optimal wäre es, wenn sich der Weizenbestand zu Vegetationsende bereits im Stadium EC 21 (Beginn Bestockung) befindet. Sollte sich der Weizenbestand bis Winter nur bis zum Stadium EC 13-14 (3- bis 4- Blatt-Stadium) entwi ckeln, so sollte die zweite Frühjahrsdüngung vorgezogen werden, damit der Bestand keine Triebe reduziert.

Maisstroh mulchen

Nach der Maisernte sollen die verbliebenen Maisstoppeln zerkleinert werden. Das bringt mehrere Vorteile. So wird der Zyklus des Maiszünslers emp findlich gestört. Denn die Larven des Maiszünslers überwintern in den unteren Stängelteilen der Maispflanze. Außerdem vergrößert sich durch das Mul-chen die Oberfläche der Erntereste und die Mikroorganismen im Boden können verstärkt aktiv werden. Auf diese Weise wird die Strohrotte beschleunigt. Ein dritter Vorteil liegt in der Fusariumbekämpfung. Fusarium graminearum kann auf Maisstroh überdauern und befällt durch Askosporen die Folgefrucht Weizen in der Blüte. Das saubere Unterpflügen kann das Problem lösen. Es bleiben weniger Erntereste an der Oberfläche, wenn diese vorher zerkleinert worden sind.

Rapsbestand umreißen?

Manche Rapsbestände sind dieses Jahr aufgrund der nassen Witterung schlecht aufgelaufen, viele Bestände hatten Probleme mit Schneckenbefall. Über einen Umbruch sollte nachgedacht werden, wenn weniger als 15 bis 20 Pflanzen/m2 vorhanden sind. Sind die verbleibenden Pflanzen gut entwickelt, so kann mit 15 gleichmäßig verteilten Pflanzen/m2 das Auslangen gefunden werden. Bei schlecht entwickelten Pflanzen sind 20 Pflanzen/m2 die kritische Grenze. Erfolgt kein Umbruch, so ist trotzdem weiterhin auf Erdfloh und andere Schädlinge zu achten. Haben die verbleibenden Rapspflanzen vier bis sechs Blätter erreicht, wird auch eine Kürzung empfohlen. Auch die Gefahr durch Phoma soll früh erkannt werden. Auf den Blättern sind zu Beginn gelbliche, in späterer Folge weißliche Flecken mit dunklem Rand und schwarzem, punktförmigem Sporenbehälter zu sehen. Fungizide, wie Tilmor oder Toprex, wirken hierfür sehr gut. Es darf zu keinen weiteren Pflanzenverlusten kommen. Bei einem Umbruch ist zu beachten, dass je nach eingesetztem Herbizid unter schiedliche Nachbaumöglichkeiten bestehen (Tab.). Wichtig ist eine gute und intensive Durchmischung der oberen Bodenschicht.

Di Hubert Köppl ist Pflanzenschutzberater der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Roman Goldberger ist LANDWIRT Chefredakteur.

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