BioBio-Erfahrungen aus erster Hand

Bio-Erfahrungen aus erster Hand

In der modernen Bioproduktion ist die Entwicklung neuer Technologien aus altem Wissen sehr rasant. Hier hat sich in den letzten drei Jahren Enormes entwickelt. Sei es das Bodenmanagement, die Regulierung von Wachstum und Fruchtbarkeit bis hin zur Regulierung der Schadorganismen. Somit weiß man heute Fehler zu vermeiden, die wir am Beginn unserer Bioproduktion noch gemacht haben. Neueinsteigern rate ich, dieses Wissen abzuholen und sich vorher anzueignen. Unser Betrieb ist unser eigener Arbeitsplatz. Es war früher immer ein eigenartiges Gefühl, unmittelbar nach einer Pflanzenschutzanwendung wieder im Obstgarten zu arbeiten. Heute ist dies ganz anders. Die Vermarktung relativ großer Bioobstmengen war eine Herausforderung. Wir haben mit viel Zusammenhalt und persönlichem Einsatz Bioobst am Markt zu einem Premiumprodukt geformt. Unabhängig von der wirtschaftlichen Seite ist Bio zu einem unbeschreiblich schönen Lebensgefühl geworden.

Konrad LIEBCHEN, Mutterkuhhalter und LANDWIRT Redakteur, Zeutschach, Stmk. (2)

Bio-Landwirtschaft ist für mich eine lebensbejahende naturnahe Form der Bewirtschaftung von Grund und Boden, bei der man als Bauer mehr der Natur, den Pflanzen, dem Boden und den Nutztieren verbunden ist als der Agroindustrie, der Chemie oder den Düngemittelherstellern. Als Biobauer achte ich den Boden und die Tiere als Partner, mir geht es ums Wohl des Ganzen, nicht um kurzfristige Gewinnmaximierung. Bio sollte eine Lebensund Betriebsphilosophie sein, und nicht nur Förderoptimierung. Der wahre Biobauer ist ein Genie seines Fachs, der Förderungsoptimierer wohl nur ein Trittbrettfahrer. Ohne Überzeugung und richtige Einstellung ist Biolandwirtschaft schon bald wieder lästig. Viele steigen nach einer oder zwei Perioden aus. Wer aber hinter die Idee kommt, der wird fasziniert sein. Für dieses Bemühen um den Erhalt der Fruchtbarkeit, der Biodiversität, gibt es auch Geld im ÖPUL. Das tut gut und erleichtert das Wirtschaften. Allerdings sind die Kontrollen und Auflagen mitunter auch lästig. Bioverbände passen ihre Richtlinien immer wieder an die Umstände der Zeit und der Konsumenten an, das erschwert echten Biobauern das Dasein. Wo sich Regeln zu oft ändern, ist Frust die Folge.

Unsere Philosophie lässt sich von den Supermärkten mit tollen Produkten weiterverkaufen. Es gibt dafür einen Markt. So zu produzieren macht daher auch Spaß. Ich habe als Grünland-Mutterkuhhalter mit der Bio-Bewirtschaftung laut Kodex keine Probleme, Adaptierungen im Stall waren allerdings nötig.

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