BioBio-MilchviehBio-Milch leidet unter Inflation

Bio-Milch leidet unter Inflation

„Aktuell ist der Markt aus unserer Sicht wenig aufnahmefähig für zusätzliche Bio-Rohmilchmengen.“ – Georg Lehner, Bergland Milch
Quelle: Shutterstock

2021 berichteten wir davon, dass Corona dem Bio-Milchmarkt nichts anhaben konnte. Die Molkereien waren sich hierbei einig. Auch aus heutiger Sicht spricht einiges dafür, dass die Covid-Pandemie den Absatzmarkt positiv beeinflussen konnte. Mit der Inflation wendete sich dann aber das Blatt. Die Konsumenten griffen aufgrund der Teuerungswelle nicht mehr so oft zu Bio-Milch und -Milchprodukten. Laut aktuellen Berichten der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) erholt sich der Markt nun langsam wieder. LANDWIRT bio hat sich bei den heimischen Molkereien umgehört. Mit welchen Herausforderungen sie derzeit kämpfen und ob sie noch neue Bio-Milchlieferanten suchen, lesen Sie in den Statements der Geschäftsführer österreichischer und deutscher Molkereien sowie in einem Kommentar zweier Fachberater des Naturland-Verbands.

SALZBURG MILCH

ANDREAS GASTEIGER

Andreas Gasteiger
Quelle: Unternehmen

1.400 Bio-Milchlieferanten (03/2021: 1.400)
Verarbeitete Menge: 150 Mio. kg (03/2021: 130 Mio. kg)
Aktueller Auszahlungspreis Bio-Milch (4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß) exkl. MwSt.: 54,61 Cent (03/2021: 46,52 Cent)

Bio-Heumilch in Bayern gesucht

„Derzeit ist aufgrund der Inflation und der Preissteigerungen der Bio-Milchmarkt unter Druck geraten. Insbesondere im zweiten Halbjahr 2023 haben wir diese Entwicklungen sowohl in Österreich als auch in Deutschland beobachtet. Wir bei der Salzburg Milch sind sehr exportabhängig, aber in der glücklichen Lage, dass wir unsere Bio-Milch in Deutschland weiterhin gut verkaufen können, weil wir entschieden haben unsere Bio-Bauern auch nach dem Naturland-Verband zertifizieren zu lassen. So konnten wir die Bio-Milchmengen am deutschen Markt weiterhin aufrecht halten. Derzeit gestaltet sich die Preisfindung schwierig. Einerseits wollen die Bauern aufgrund der gestiegenen Produktionskosten einen höheren Milchpreis, andererseits ist die Inflation nach wie vor sehr hoch. Die Konsumenten erwarten sich günstige Lebensmittel. Dennoch werden wir weiterhin Bio-Milchlieferanten aufnehmen und möchten unser Bio-Gebiet zu Beginn des Jahres 2024 auch nach Bayern erweitern. Speziell in der Gegend des Bayerischen Waldes suchen wir nach Bio-Heumilchlieferanten.“

Weitere Statements in diesem Artikel:

  • Bergland Milch: Bio-Milchmärkte verschieben sich
  • Allgäu Milch Käse EG: Preisfindung schwierig
  • Obersteirische Molkerei: Wachstumsschub für Bio-Milch ist vorbei
  • Kärntner Milch: Angelieferte Bio-Milch kann vollständig verarbeitet werden
  • Chancengleichheit am Bio-Milchmarkt: Ein Kommentar von zwei Beratern von Naturland

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