BioBiodiversitätBiodiversität geht auch in der Praxis

Biodiversität geht auch in der Praxis

Quelle: Buffler

Der Milchviehstall auf dem Peter und Paul Hof im Baden-Württembergischen Unlingen steht leer. Auf dem Futtertisch liegt kein einziger Grashalm, die Laufflächen sind sauber geputzt. Auch im Melkstand wird hier im Moment nicht gemolken. Der 47-jährige Bio-Bauer Peter Bloching klärt auf: „Wir haben sechs Monate im Jahr praktisch keine Stallarbeit mit unseren Fleckviehkühen. Sie stehen ganztags auf der Weide. Die Natur nimmt uns einen Großteil der Arbeit ab. Gleichzeitig fördern wir damit die Biodiversität.“

Biodiversität beginnt bereits beim Vieh: In seiner Fleckviehherde hat der Landwirt rund 15% Genetik von insgesamt 10 anderen Rassen eingekreuzt.
Quelle: Buffler

Heute hat Peter Bloching seinen ganzen Betrieb auf Biodiversität ausgerichtet. Vor 25 Jahren hatte er eine eigene Hofmolkerei aufgebaut, zwischenzeitlich 13 Milchautomaten bedient und 14 Mitarbeiter in Teilzeit beschäftigt. 2017 stellte er die Direktvermarktung der Milch jedoch ein. Ihm wurde bewusst: „Ich will wieder mehr Bauer werden.“ Stattdessen fährt er heute einen neuen Kurs: „Es gibt die Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden, die sich beeinflussen. Wenn ich weniger Arbeit will, muss ich in Technik investieren. Dann brauche ich aber auch mehr Boden, damit es sich rechnet. Will ich weniger Kapital einsetzen, muss ich mehr arbeiten.“ Aber es gibt ja auch noch den dritten Faktor: der Boden und die Natur. Darauf setzt Peter Bloching: „Was kann der Boden uns liefern, damit wir unsere Familie satt bekommen? Und wie können wir ihn bewirtschaften, damit das effizient funktioniert? Da spielt die Biodiversität eine zentrale Rolle. Und ich spare mir dabei Arbeit, weil die Natur sie übernimmt.“

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