MarktSchweinemarktCorona-Ausnahmezustand auch am Schweinemarkt

Corona-Ausnahmezustand auch am Schweinemarkt

Hier lesen Sie, wie sich der Schweinemarkt in der EU und in Österreich entwickelt.
Quelle: Mark Agnor/shutterstock.com

Ein noch nie da gewesenes Kontrastprogramm zwischen Über- und Unterforderung hat sich binnen Tagen quer durch die EU in der Fleischwirtschaft breitgemacht. Das war auch schon in der vergangenen Woche zu spüren. Da die außer Haus Verköstigung weitgehend zum Erliegen gekommen ist, stehen die Absatzschienen in diesem Versorgungsbereich praktisch still. Parallel dazu verköstigen sich die Menschen zuhause, was Supermärkte und Fleischereien begünstigt. Allerdings in einem Ausmaß, welches die personellen und logistischen Ressourcen überfordert. Die aktuell heikelste Schwachstelle ist allerdings die personelle Ausstattung der Schlacht- und Zerlegebänder. Der überwiegende Teil dieser Mitarbeiter stammt aus östlichen Nachbarstaaten, welche aufgrund der Coronapandemie zunehmend die Grenzen dichtmachen. Daher versuchen die Unternehmen mit Prämienzahlungen ihre Leute von Wochenendheimreisen abzuhalten, da befürchtet wird, dass sie dann montags nicht zur Arbeit erscheinen können bzw. dürfen. Währenddessen steigt auf agrarischer Seite, bedingt durch Panikverkäufe, das Angebot. Vor diesem Hintergrund machte sich in Deutschland bereits in der abgelaufenen Woche Hauspreispolitik breit. Folglich mussten die Erzeugergemeinschaften einen weiteren Verlust von 7 Cent hinnehmen.

Österreich: Halbwegs geordnete Verhältnisse am Schweinemarkt

In Österreich herrschen am Schlachtschweinemarkt trotz der massiven Verunsicherung noch halbwegs geordnete Verhältnisse. Nur in Oberösterreich konnten einige Partien nicht wie gewünscht an die Schlachthaken gelangen, was mit dem Fehlen von 10 % bis 20 % ausländischer Mitarbeiter begründet wird. Die letztwöchigen Hamsterkäufe, die die Fleischregale in den Supermärkten leergefegt haben, werden für die kommende Woche nur mehr in abgeschwächter Form erwartet. Schlachtbetriebe die ihren Absatz schwerpunktmäßig Richtung Gastro Großhandel ausgerichtet haben, suchen händeringend nach neuen Abnehmern. Exporte am Binnenmarkt laufen schaumgebremst. Hier werden die Behinderungen beim grenzüberschreitenden Warenverkehr ins Treffen geführt. Der Absatz nach China bzw. Asien läuft an, wobei zurzeit nicht die im Herbst des letzten Jahres erzielten Preise lukriert werden können. An der Ö-Börse war man mit einem regional unterschiedlichen Angebot konfrontiert. Während in Oberösterreich im Vergleich zu Vorwochen 20 % mehr Schweine zur Verfügung stehen, verzeichnet Niederösterreich kein Plus. Dementsprechend unterschiedlich war die Beurteilung der Entscheidungsträger des Kompromisses von -4 Cent.

 

Aktuelle Mastschweinenotierungen für Österreich

Mastschweinepreis 19.3. bis 25.3.2020

Mastschweine-Basispreis: 1,79 Euro (- 0,04)

Zuchten-Basispreis: 1,55 Euro (- 0,02)

 

Quelle: Ö-Börse

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