Die Grundfutterernte bringt jedes Jahr neue Herausforderungen und das Ergebnis ist jedes Mal anders. Einmal ist das Erntefenster sehr kurz und es reicht nicht für eine ausreichende Anwelkung, ein anderes Mal ist sehr wenig Nitrat im Futter, dafür viel Zucker, und wieder ein anderes Mal kommt der bestellte Feldhäcksler nicht rechtzeitig. Die Grundfutterernte ist meist eine Kompromisslösung und erfordert von Fall zu Fall ein rasches Improvisieren. Es ist ratsam, sich auf verschiedene Eventualitäten vorzubereiten. Darauf sollten Sie bei der Planung achten:
1. Richtiger Zeitpunkt
Sobald die Rispe des Knaulgrases aus dem Fahnenblatt herauswächst, ist der Bestand im beginnenden Ähren-Rispenschieben. Trockenes Wetter und ein befahrbarer Boden sind die Grundvoraussetzung für die Futterernte. Lieber 14 Tage später ernten, als eine Nasssilage zu produzieren und zugleich den Boden für die nächsten Jahre zu zerstören. Die sinkenden Temperaturen durch Regenphasen verzögern oft die Abreife der Futterpflanzen.
2. An das Wild denken
Am Tag vor der Ernte sollten Sie oder ein Jäger die Felder abgehen. Weitere Möglichkeiten sind Duftstoffe oder andere wildvertreibende Einrichtungen bzw. eine Suche mit Drohnen. Bei sehr früher Mahd im April und Anfang Mai sind die Kitze oft noch nicht gesetzt. Hier ist beim zweiten Schnitt die Kitzrettung von großer Bedeutung.
3. Langsam mähen
Die Mähgeschwindigkeit sollte nicht über 15 km/h liegen. Bei höheren Geschwindigkeiten leidet die Anpassung der Geräte und es kommt zu höheren Erdeinträgen. Auch Wildtiere sowie
Insekten können bei höheren Geschwindigkeiten nicht mehr rechtzeitig flüchten. Die Schnitthöhe soll bei sehr dichten Beständen (Dauergrünland) bei 7–8 cm und bei lückigen Beständen (Feldfutter) bei 9–10 cm liegen. So bleiben erdige Verschmutzungen am Feld und die Folgegeräte können entsprechend höher arbeiten.
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