KommentarEin Hoch auf die Erdäpfelbauern!

Ein Hoch auf die Erdäpfelbauern!

Schon als Knirps liebte ich am Feld den direkten Kontakt mit diesem rund-ovalen, verstaubten Gemüse. Ich mochte es einfach, wie ich den Erdapfel mit der Hand in die Setzmaschine legte; das Unkraut händisch jätete; den gefräßigen Käfer von den Blättern absammelte; und bereits während der Ernte die prall gefüllten Jutesäcke zählte.

Auf unserem Familienmittagstisch waren Kartoffeln allgegenwärtig. Meine Mutter, eine Niederösterreicherin mit böhmischem Blut, veredelte sie in der Küche. „Nahrhaft, vielseitig, schmeckt gut“, meinte sie knapp, als meine Stirnfalten beim fünften Erdäpfelauflauf innerhalb von zehn Tagen immer tiefer wurden. Dann ergänzte sie: „Im Zweiten Weltkrieg nahm mein Vater gekochte Erdäpfel mit in sein Büro auf der Landwirtschaftskammer. In der Arbeitspause schälte er sie und verzehrte sie – statt Brot, das für die Bevölkerung nur knapp verfügbar war.“

Vom Arme-Leute-Essen hat sich die Kartoffel mittlerweile meilenweit wegentwickelt. Sie ist heute – auf Neudeutsch – trendy. Immer öfter legen die bäuerlichen Betriebe im Alpenraum ihre fünf, sechs Zeilen Erdäpfel an, um sich damit selbst zu versorgen. Andere wiederum haben den Kartoffelanbau für den Markt zu höchster Qualitätsproduktion erkoren. So zum Beispiel im Bundesland Salzburg. Wie dort ein Saatzucht- und Saatbauverein die halbe Bevölkerung mit Erdäpfeln versorgen kann, zeigt eine Reportage meines Kollegen Jonas Edegger, er war im Lungau dem „Eachtling“ auf der Spur. In 1.200 m Seehöhe.

Bleibt an dieser Stelle noch zu sagen: Ein Hoch auf den Erdapfel! Ein Hoch auf seine Produzenten! Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Versorgungssicherheit und gesunden Ernährung in unserem Land. Und das seit Kindheitsgedenken.

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