Von Roswitha WURM
Meist wird der Begriff „Großeltern“ mit liebevoll um die Enkelkinder besorgten Männern und Frauen assoziiert, die sich ohne sich in die Erziehung nachhaltig einzumischen, um die Enkerl kümmern und Spaß mit ihnen haben. Dies klingt beinahe wie eine Freundschaft auf Augenhöhe. Diese heutige Vorstellung zur Rolle der Großeltern ist sozialhistorisch mit der Entstehung der bürgerlichen Familienmodelle Anfang des 20. Jahrhunderts verbunden. Der Autoritätsanspruch, der in früheren Zeiten den alten Familienmitgliedern – den Familienoberhäuptern – zugesprochen wurde, ist dadurch verloren gegangen. Großeltern haben heute wenig Mitspracherecht in der Jungfamilie, dafür die Rolle der liebevollen Begleiter ihrer Kindeskinder.
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