
Laut der Milchindustrieverbände Kanadas (MBI) sind Vertreter der kanadischen Milchindustrie jedoch weniger besorgt über die drohenden hohen US-Zölle als über den bevorstehenden Konflikt im Zusammenhang mit dem Angebotsmanagement. Trump drohte, als Reaktion auf Kanadas 250-prozentige Zölle auf US-Milchimporte „reziproke“ Zölle auf kanadische Milchprodukte zu erheben.
Bedenken wegen Freihandelsabkommen
Kanadische Industrievertreter weisen jedoch laut CTV News darauf hin, dass fast alle in Kanada produzierten Milchprodukte für den Inlandsmarkt bestimmt sind, was bedeutet, dass die US-Zölle nur einen kleinen Teil des Marktvolumens betreffen würden. Sie äußern jedoch Besorgnis, dass das kanadische System der Angebotssteuerung – das die Branche vor internationaler Konkurrenz schützt – im Vorfeld der Neuverhandlungen des Freihandelsabkommens zwischen den beiden Ländern ins Visier des US-Präsidenten geraten könnte.
Kanada importiert weitaus mehr Milchprodukte aus den USA, als es dorthin exportiert, wie der Lebensmittelökonom Michael von Massow von der University of Guelph erklärt. Dies lässt darauf schließen, dass ein eskalierender Zollstreit für Milchprodukte eher den US-Landwirten schaden würde als den kanadischen. Vor dem Handelsstreit wurden auf die von Kanada importierten US-Milchprodukte keinerlei Zölle erhoben, da die Importmengen unter der im Rahmen des bestehenden Freihandelsabkommens vereinbarten Grenze lagen. Auf Importe, die diese Grenze überschreiten, erhebt Kanada Zölle von etwa 250 Prozent. AIZ
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