Die Datengrundlage der Auswertungen stammt von insgesamt 50 Messstationen aus den Grünlandregionen Oberösterreichs. Die entscheidenden Wetterdaten für das Grünland sind die Tagestemperaturen und die Niederschläge während der Vegetationsperiode (April bis September). Grünland produziert in Oberösterreich auf den besseren Standorten rund zehn Tonnen Trockenmasse an Grünfutter pro Jahr. Dazu braucht es aber eine konstante Wasserversorgung und moderate Temperaturen.
Seit 2001 nehmen die Niederschläge laut Frühwirth während der Vegetationsperiode im oberösterreichischen Grünland bei nahezu allen Messstellen ab, zum Teil sogar drastisch (z.B. Bad Goisern, Mattighofen, Neumarkt/Mkr., Oberwang, Scharnstein, St. Agatha, Weitersfelden). Am stärksten von den sinkenden Niederschlägen ist das Mühlviertel betroffen. Mit minus 75,8 mm im Trendverlauf 2001 bis 2018 fehlt in dieser Region fast ein Monat an Niederschlag. Und das bei den geringsten durchschnittlichen Niederschlägen aller oö. meteorologischen Großregionen von 543,8 mm in der Vegetationsperiode.
Mehr Hitzetage
„Bei den Tagesmitteltemperaturen steigt der Trend in den letzten 30 Jahren mit einer beeindruckenden Gleichmäßigkeit an“, erklärte Frühwirth. In den letzten 18 Jahren zeigt die Region „Innviertel und Hausruck“ mit 1,3°C die stärkste Erwärmung. Dies kommt zu den ohnehin bereits höchsten durchschnittlichen Tagestemperaturen von 15,5°C hinzu.
Ein weiterer aussagekräftiger Parameter seien Hitzetage, also Tage mit Tageshöchsttemperaturen von 30°C und darüber. Bei allen zwölf Messstationen, für die Hitzetage-Daten vorliegen, nimmt im Zeitraum 1989-2018 die Zahl der Hitzetage zu. In den letzten 19 Jahren, also von 2001-2018, hat sich die Zunahme der Hitzetage noch zusätzlich beschleunigt. Die Ergebnisse seiner Auswertungen hat Peter Frühwirth in seinem Buch „Niederschläge und Temperaturen während der Vegetationsperiode in den Grünlandregionen Oberösterreich 1989 – 2018“ zusammengefasst. Für Agrarlandesrat Max Hiegelsberger machen die Ergebnisse des Buches von Peter Frühwirth klar: „Die Anstrengungen für den Klimaschutz müssen verstärkt werden, gleichzeitig müssen unsere Betriebe bereits jetzt ihre Bewirtschaftung umstellen.“
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