ForstSo funktioniert Dickungspflege

So funktioniert Dickungspflege

Ein Fichten-Buchen-Bestand nach einer Dickungspflege. Die Buche wurde als Mischbaumart erhalten. Foto: Zettler

Als Folge der Sturmwurfereignisse von 1999 (Orkan Lothar) sind in vielen Teilen Österreichs und Deutschlands fichtendominierte Waldbestände entstanden. Diese befinden sich nun in der Altersstufe, die als Dickung bezeichnet wird. Die Dickung ist eine natürliche Entwicklungsstufe eines Waldbestandes. Sie folgt direkt auf den Jungwuchs und beschreibt Bestände über 2 m Höhe bis zum Erreichen der Derbholzgrenze von 7 cm mittlerem Brusthöhendurchmesser (BHD).
Eine ausdifferenzierte Dickung ist das Ergebnis einer erfolgreichen Jungbestandspflege. Dabei werden in fichtendominierten Beständen vorhandene Gruppen von Mischbaumarten herausgepflegt oder Maßnahmen getroffen, um die Tanne zu erhalten (Mischungsregulierung). Dieser Eingriff sollte, falls überhaupt nötig, bis zum Erreichen einer Oberhöhe von 2 m durchgeführt werden. In reinen Nadelholzbeständen wird durch eine Stammzahlreduktion die innerartliche Konkurrenz reguliert und die Einzelbaumstabilität gefördert. Beide Male gilt der Grundsatz: Je früher, desto besser.
Obwohl die Entwicklung in der frühen Jugend für die spätere Ausprägung eines Bestandes von enormer Bedeutung ist, finden sich in der Praxis häufig erhebliche Pflegerückstände. Diese können einen Verlust an konkurrenzschwachen Baumarten und Einbußen in der Bestandesstabilität zur Folge haben und sind später nur schwer zu kompensieren. Mit einer Dickungspflege hat der Waldbesitzer die Möglichkeit, die verpassen Maßnahmen der Jungbestandspflege nachzuholen.

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