AckerbauGetreideWas kommt nach Chlorthalonil?

Was kommt nach Chlorthalonil?

Die Grannen sollten bei der Fungizidbehandlung mit dem Kontaktfungizid auch behandelt werden.
Quelle: Agrarfoto

Schädlich für Wasserorganismen und den Anwender. Aus diesen beiden Gründen wird der Fungizid-Wirkstoff Chlorthalonil ab Ende Mai nicht mehr zur Verfügung stehen. Somit bricht der wichtigste Baustein im Resistenzmanagement gegen Ramularia weg. Wir informieren Sie, was dieses Jahr noch geht und was wir ab dem nächsten Jahr erwarten können. Ramularia ist bereits seit einigen Jahren resistent gegenüber den meisten fungiziden Wirkstoffen, wie den Strobilurinen, Azolen und Carboxamiden. Das Problem: Diese Wirkstoffe wirken nur an einer oder wenigen Stellen in der Pilzzelle – sie werden daher auch Single- Site-Inhibitoren genannt. Durch eine einfache Mutation kann der Pilz den Wirkort so verändern, dass das Fungizid nicht mehr „andocken“ kann. Da alle Wirkstoffe aus einer Gruppe am selben Punkt angreifen, entsteht so eine Resistenz gegenüber der ganzen Wirkstoffgruppe. Im Falle von Ramularia ist das bereits sehr weit fortgeschritten. Es wirken nur mehr Kontaktwirkstoffe wie Chlorthalonil, die an mehreren Punkten der Pilzzelle angreifen – das sind sogenannte Multi-Site-Inhibitoren. Hier kann sich der Pilz nur schwer über eine Mutation schützen.

 

Schwefel als Lösung?

Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich (LK OÖ) hat im vergangenen Jahr mehrere Versuche angelegt und getestet, ob man auch mit Schwefelprodukten – die ebenfalls als Kontaktwirkstoffe wirken – die Ramularia in den Griff bekommen kann. Der Schwefel brachte hierbei zwar Mehrerträge und auch Mehrerlöse, an die Wirkung von Chlorthalonil kamen die Ergebnisse allerdings nicht heran. Laut Hubert Köppl, dem Pflanzenschutzreferenten der LK OÖ, ist das Problem beim Schwefel, dass er nicht lange an der Pflanze haften bleibt und leicht abgewa schen wird. Länger als zwei Wochen hält die Wirkung laut dem Experten nicht an.

 

 

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