Anders als im Norden dominieren im Süden seit jeher die zweizeiligen Sorten. Ihr Anbauanteil lag in Bayern in den letzten Jahren bei 80 bis 90 %. Ein Grund für ihre weite Verbreitung ist, dass die Bestände hier häufiger als im Norden unter Hitzeperioden leiden, die zu schneller Abreife führen. Unter diesen Stressbedingungen erzielen zweizeilige Sorten mit einer genetisch bedingten guten Kornqualität am ehesten noch die vom Handel geforderten Hl-Gewichte sowie eine gute Kornausbildung und hohe TKG. Diese Vorteile schätzen vor allem Marktfruchtbetriebe. Bei Eigenverwertung der Gerste spielen diese Parameter keine große Rolle.
Zweizeiler dominieren
Heuer liegen Ergebnisse von neun zweizeiligen und sechs mehrzeiligen bayerischen Landessortenversuchen (LSV) vor. An vier Standorten werden beide Sortimente angebaut. Im Zehnjahresmittel liefern die Mehrzeiler etwas bessere Ergebnisse (+ 4 %). Hl-Gewicht und TKG waren dagegen in den zweizeiligen LSV im Mittel um rund 1–2 kg bzw. 4–5 g höher. Zu beachten ist, dass zuvor gemachte Aussagen nur für das Mittel der beiden Sortimente gelten. Denn es gibt bei den meisten Merkmalen sowohl gute zwei- als auch gute mehrzeilige Sorten.
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