MarktMilchmarktZwei von fünf Produkten nicht nachweislich „rot-weiß-rot“

Zwei von fünf Produkten nicht nachweislich „rot-weiß-rot“

Quelle: S_Photo/shutterstock.com

Die Ergebnisse des Regionalitäts-Checks lassen Luft nach oben. 60% der Milchprodukte sind unzweifelhaft von heimischen Milchbauern. Bei 27% ist allerdings gar nicht erkennbar, woher der Rohstoff Milch stammt. Das Groß der 963 überprüften Produkte entfällt auf verschiedene Käsesorten wie Mozzarella, Schnitt- oder Streichkäse. „59% davon wurden mit österreichischer, gentechnikfreier Milch hergestellt“, führt die Jungbäuerin Anni Neudorfer aus: „Bei der Butter sind es sogar 72% Österreich-Anteil. 21% sind allerdings auch hier nicht ordentlich gekennzeichnet“, bemängelt Neudorfer.

Nach wie vor gibt es verschiedene Methoden der Kennzeichnung, die die Konsumentinnen und Konsumenten oft verwirren, anstatt Sicherheit zu geben. Bezeichnungen wie ‚Abgepackt in Österreich‘ sind keine Herkunftsangabe, sondern verweisen nur auf den letzten Verarbeitungsschritt, ebenso wie das sogenannte Genusstauglichkeitskennzeichen.  In den letzten Jahren hat der Eigenmarken-Anteil im Supermarkt stets zugenommen. „Die RollAMA-Daten für das Jahr 2022 zeigen, dass die Eigenmarken mit 63% beinahe zwei Drittel des Sortiments einnehmen, Tendenz steigend. Im Käsebereich lag der Anteil bei immerhin 58%, so Johann Költringer, Geschäftsführer vom VÖM.“

Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel soll Sicherheit geben

Zu beachten sei, dass günstige Einstiegspreise kompensiert werden müssen, ergänzt Carina Reiter: „Wir fragen uns, wer die Kosten billiger Eigenmarken trägt – und wer davon profitiert. Fakt ist, dass der höhere Anteil auch das Kräfteverhältnis am Verhandlungstisch verschiebt, wie der erste Tätigkeitsbericht des unabhängigen und weisungsfreien Fairness-Büros zeigt. In der Diskussion rund um die Preisentwicklung von Lebensmitteln dürfen wir nicht vergessen, dass unsere Bäuerinnen und Bauern nach wie vor mit hohen Produktionskosten konfrontiert sind. Um stabile Preise zu gewährleisten, braucht es ein starkes Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft. Ein Dank gilt allen entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette, die sich an die Seite unserer Bauernfamilien stellen.“

Quelle: AIZ

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