Bei nur leicht gestiegenem Milchtrockenmassegehalt (plus 0,1 Prozent) wird das Milchangebot in der EU im Jahr 2024 leicht zunehmen (plus 0,5 Prozent, einschließlich zusätzlicher Lieferungen aufgrund des Schaltjahres). Der Anstieg der Milcherträge (plus 0,9 Prozent) gleicht dabei den Rückgang des Milchkuhbestands (minus 0,3 Prozent) aus, wie die EU-Kommission in ihrem aktuellen Short-Term Outlook laut Dow Jones News berichtet. Die Produktion von Käse und Molke nimmt weiter zu (plus 2,1 Prozent bzw. plus 1 Prozent), während das Butterangebot knapper wird (minus 1,6 Prozent) und die Preise Rekordhöhen erreichen.
Käseexport wächst
Die Gesamtausfuhren der EU von Milchprodukten werden 2024 voraussichtlich um 2 Prozent zurückgehen, mit unterschiedlichen Entwicklungen in den Produktkategorien. Während die Käseexporte weiter wachsen (plus 2,1 Prozent), sinken die Ausfuhren von Magermilch- und Vollmilchpulver aufgrund einer schwachen Nachfrage aus China und des wachsenden Wettbewerbs auf wichtigen Exportmärkten (minus 5 Prozent bzw. minus 15 Prozent). Die Produktion von frischen Milcherzeugnissen wird leicht steigen (plus 0,5 Prozent), doch die schwache globale Nachfrage belastet die Exporte (minus 3 Prozent).
Für 2025 erwartet die EU-Kommission unter normalen Witterungsbedingungen und weiterhin hohen Rohmilchpreisen, dass der Anstieg der Milcherträge (plus 1 Prozent) den rückläufigen Kuhbestand (minus 0,7 Prozent) kompensiert, was zu einer leichten Zunahme der Milchanlieferungen (plus 0,2 Prozent) führt. Die Käseproduktion könnte weiter leicht steigen (plus 0,5 Prozent), unterstützt durch wettbewerbsfähige Preise und eine langsame Erholung der Verbrauchernachfrage auf den Exportmärkten. Gleichzeitig könnte die Molkeproduktion durch steigende Exporte (plus 2 Prozent) weiter wachsen, während die Inlandsnachfrage stabil bleibt.
Knappe Butterbestände
Auch die Produktion von Magermilchpulver könnte 2025 leicht zunehmen, abhängig von der Nachfrage aus Südostasien und der EU-Wettbewerbsfähigkeit. Hingegen wird ein weiterer Rückgang der Vollmilchpulver-Ausfuhren erwartet (minus 5 Prozent), bedingt durch die schwache Nachfrage aus China und den Konkurrenzdruck Neuseelands.
Die Butterexporte der EU werden 2024 aufgrund hoher Preise und knapper Bestände voraussichtlich um 4 Prozent zurückgehen. Die Inlandsnachfrage könnte um 1,4 Prozent sinken, da Butter an preislicher Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Fetten verliert. AIZ
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