RindMilchviehCoole Gene

Coole Gene

Quelle: LANDWIRT Fotodatenbank

Bisher können sich Rinder nur schlecht selbst gegen Überhitzung schützen. Landwirte können zwar kühles Trinkwasser aus sauberen Trögen sowie Lüftungsanlagen bereitstellen. Auch bauliche Maßnahmen, wie die Isolation des Dachs und der Einbau von Großraumlüftern, sorgen für ein kühleres Stallklima. Doch auf der Weide kommt man damit nicht weit.
Die Schattenplätze sind dort endlich und die Tiere sollen nun mal die gesamte Weidefläche nutzen.
Vor diesen Problemen stand auch der Schweizer Hansjürg Fuhrimann. Die Sommertage auf der Kurzrasenweide stellen für seine Herde eine immer größere Herausforderung dar. Eines Tages hörte er von einem in der Schweiz geborenen roten Stierkalb mit dem Hitzetoleranz-Gen.

Hitzetoleranz züchten

Dieses Gen ist nicht neu. Es kommt ursprünglich aus dem Senegal. Die Spanier brachten dann kurzhaarige, rote Rinder in die Karibik. Diese Importtiere paarten die Züchter dort in den letzten 80 Jahren mit der roten, englischen, hornlosen Rasse Red Poll. Daraus entstand eine neue hornlose und kurzhaarige Rasse: das Senepol-Rind. Im heiß-tropischen Klima der Karibik hat es sich über Jahrhunderte durch natürliche Selektion etabliert. Diese Rinder ertragen Hitzestress besser, da sie intensiver schwitzen und durch die größere Hautoberfläche ihre Körpertemperatur besser regulieren können. Somit ist ihre Körpertemperatur um fast ein Grad Celsius niedriger als bei anderen Rassen. Senepol-Rinder nehmen auch im Sommer sicher auf, verwerfen weniger Kälber und geben auch bei Hitze zuverlässig Milch. Außerdem sind ihre Kälber vitaler und erreichen früher ihr Absetzgewicht als andere Rassen. Genomische Untersuchungen deckten den Ort des Hitzetoleranz-Gens auf. Es handelt sich um eine Mutation im Chromosom 20 auf dem Prolactin-Rezeptor 2.

 

  • Was Sie in diesem Artikel noch erwartet:

    • Wie die Zucht auf Hitzetoleranz funktioniert
    • Welche Vererber das Gen bereits in sich tragen

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