MarktMilchmarkt„Fünf Cent Abzug pro Liter Milch sind nicht tragbar“

„Fünf Cent Abzug pro Liter Milch sind nicht tragbar“

Quelle: Agrarfoto

LANDWIRT: Was waren die Zukunftspläne für den Betrieb, als Sie ihn übernommen haben?

MILCHBAUER*: Dass ich nicht auf Dauer in der Milchviehhaltung bleiben würde, war mir klar. Ich arbeite als Fütterungsberater und möchte diesen Job auch nicht aufgeben. Da passt auf lange Sicht die Rindermast einfach besser in den Tagesablauf. Mein Plan war, bis 1. Jänner 2030 noch Milch zu liefern und dann einen Stall für Mastvieh zu bauen. Im abbezahlten Anbindestall sind die Produktionskosten vergleichsweise niedrig. So hätte ich noch Geld für den zukünftigen Maststall ansparen können. Diese Option ist weg, weil die Molkerei den Abnahmestopp für Milch aus Anbindehaltung vorverlegt hat.

Warum steigen Sie aber noch ein Jahr früher als gezwungen aus der Milchviehhaltung aus?

Mich ärgert, dass sich die Molkerei, an die ich die Milch liefere, ab 2024 herausnimmt, fünf Cent pro Liter Milch vom Milchgeld abzuziehen.
Als Grund geben sie den Mehraufwand für die getrennte Verarbeitung an. Dass die Milch wirklich getrennt verarbeitet wird, ist aber für mich wenig glaubhaft. Ab 2025 holen sie die Milch überhaupt nicht mehr ab.
Das stört mich aber weniger als der Abzug von fünf Cent pro Liter Milch ab 1. Jänner 2024. Dass sich die Molkerei mit dieser Abstrafmaßnahme die Taschen füllt, sehe ich nicht ein. Aus diesem Grund ist mein Ziel, im Jahr 2024 so wenig Milch wie möglich zu liefern, an der sich die Molkerei finanziell bereichern kann.

Das erwartet Sie noch im Interview:

  • Die Zukunft der Anbindehalter in Deutschland
  • So geht es der Familie emotional mit der Aufgabe der Milchviehhaltung
  • Die Pläne für den Betrieb ab 2025

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