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Hohe Energiekosten schlucken gute Milchpreise

Seit Jahresbeginn haben sich die Auszahlungspreise für Milch ständig erhöht. Eigentlich ein Grund zur Freude, würden die Energie-, Diesel- und Futtermittelpreise der Bauern nicht ebenfalls exorbitant steigen.
Quelle: Vetta

Nur wenige hätten 2021 geglaubt, dass sich die Nettomilchauszahlungspreise in diesem Jahr um die 50 Cent, in Deutschland sogar weit darüber hinaus bewegen. Damit sind die Preise so hoch, wie sie das letzte Mal vor dem österreichischen EU-Beitritt vor über 28 Jahren waren. Seit Jahresbeginn haben sich die Auszahlungspreise für Milch ständig erhöht. Eigentlich ein Grund zur Freude, würden die Energie-, Diesel- und Futtermittelpreise der Bauern nicht ebenfalls exorbitant steigen. „Wir haben den Milchpreis seit Jänner bereits viermal erhöht. Normalerweise haben wir ein oder zwei Preisänderungen im Jahr“, lässt Helmut Petschar, Direktor der Kärntnermilch, wissen. Im Vergleich zu Deutschland hinken die Auszahlungspreise aber stark hinterher. Lieferanten des Deutschen Milchkontors (DMK) bekommen beispielsweise ein Nettomilchgeld von über 60 Cent. Die grenznahe deutsche Privatmolkerei Jäger, die mit der österreichischen Gmundner Molkerei fusioniert*, bezahlte ihren Milchbauern im August 55 Cent netto. Österreichische Molkereien zahlen derzeit deutlich weniger. „Nicht zuletzt deswegen wandern viele Bauern vor allem im Grenzgebiet zu deutschen Molkereien ab“, erklärt Petschar.

Wichtige milchproduzierende Länder wie Deutschland, Holland und Frankreich konnten im heurigen Jahr deutlich weniger produzieren. Hauptgrund dafür war in einigen Regionen die Trockenheit im Sommer. Aufgrund der Preissteigerungen sind bei den Konsumenten derzeit vor allem Handelsmarken beliebt. Mit Industrieprodukten, wie sie viele deutsche Molkereien erzeugen, können höhere Preise erwirtschaftet werden. Auch Milchpulver, Fett und Käse werden stark nachgefragt. Österreich mit seiner Vielzahl an Spezialitäten hinkt da hinterher.

Lesen Sie weiters im Artikel, wie es den Molkereien aktuell geht.

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