Fester Preis bis zu einem Jahr im Voraus
Vorbei sind die Zeiten, als die Milchbauern nicht wussten, was ihr Milchpreis in den nächsten 12 Monaten sein würde. Bis zu 12 Monate in die Zukunft wird es möglich sein, den Preis abzusichern.
Molkerei hilft bei Abwicklung
Als erste genossenschaftliche Molkerei bieten die Hohenloher ein Börsenmodell an. Bis zu einem Drittel der Liefermenge kann ein Lieferant preislich absichern. Die Mindestmenge sind 10.000 kg pro Monat und Lieferant. Damit kommt diese Variante nur für Bauern in Frage, die mehr als 380.000 Liter Jahreslieferung garantieren können. Ab April bietet die Molkerei ihren Bauern einen börsenbasierten Fixpreis an. Am 3. Mittwoch des Monats bietet die Molkerei bis zu 12 Monate im Voraus einen Fixpreis für Rohmilch an. Der Preis beruht auf den Notierungen für Butter und Magermilchpulver der Leipziger EEX-Börse. Das ife-Institut aus Kiel wird als unabhängige Einrichtung den monatlichen Preis für die Milcherzeuger berechnen.
Alle registrierten Teilnehmer erhalten Zugang zu den angebotenen Festpreisen. Die Preise sind 1-2 Tage vor dem geplanten Handelstermin einsehbar. Am Handelstag geben die Teilnehmer zwischen 11 und 23 Uhr ihren Mengenwunsch für den jeweiligen Liefermonat bekannt. Ist dem Lieferanten der abgeleitete Milchpreis zu niedrig, schlägt er das Angebot der Molkerei aus. In der nächsten Runde kann der Lieferant erneut prüfen und diesmal das Angebot annehmen. Die Milcherzeuger können jeweils zunächst einmal monatlich für einen maximal 12 Monate in der Zukunft liegenden Termin an die Molkerei vermarkten.
Schaden soll abgewendet werden.
Sobald das monatliche Vermarktungszeitfenster geschlossen ist, sammelt die Molkerei die übermittelten Milchmengen der einzelnen Erzeuger. Sollte es aufgrund eines starken Kursverfalls an der Börse nicht möglich sein, den anvisierten Preis zu sichern, tritt die Molkerei vom Ankauf der Milch zurück. Unter allen Umständen soll verhindert werden, dass der börsliche Festpreis für Molkerei oder Lieferant ein Risiko wird. Im Anschluss an die börsliche Vermarktung erhält der am Festpreismodell teilnehmende Landwirt eine Bestätigung über die so vermarktete Milchmenge. Im jeweiligen Liefermonat liefert der Landwirt wie üblich seine gesamte Milchmenge an die Molkerei ab.
In der Milchabrechnung wird die zum Festpreis vermarktete Milch vergütet. Die darüber hinausgehende Milchmenge wird entsprechend dem jeweiligen monatlichen Milchpreises der Molkerei bezahlt, teilt moproweb mit.
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