RindRinderkrankheitNeuer Blauzungenimpfstoff für Serotyp 3 zugelassen

Neuer Blauzungenimpfstoff für Serotyp 3 zugelassen

Quelle: shutterstock/studio peace

Nachdem Ende April in den Niederlanden ein Impfstoff des spanischen Herstellers Sya gegen den Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit (BTV-3) zugelassen worden ist, folgt nun mit „Bultavo 3“ von Boehringer Ingelheim ein zweiter. Wie das Landwirtschaftsministerium in Den Haag am Montag (13.5.) mitteilte, genehmigte Ressortchef Piet Adema die Anwendung nach einer positiven Stellungnahme der Agentur für die Bewertung von Arzneimitteln und des Ausschusses für die Zulassung von Tierarzneimitteln. „Die Einführung dieses zweiten Impfstoffs gibt den Tierhaltern noch mehr Sicherheit, dass sie ihre Tiere kurzfristig impfen können“, erklärte Adema. Die Zusammenarbeit des Pharmaunternehmens, der Bewertungsbehörden und des Ministeriums hätten es ermöglicht, den Tierhaltern so schnell einen sicheren Impfstoff anzubieten.

Mehr als 50.000 tote Schafe

Es wird erwartet, dass vor Mitte Juni 1,3 Mio. Dosen auf den niederländischen Markt gelangen. Diese werden an Großhändler geliefert, wo Tierärzte sie kaufen können, die dann mit den Tierhaltern einen Termin zur Impfung vereinbaren. Der Impfstoff ist sowohl für Schafe als auch für Rinder erhältlich. Laut Boehringer Ingelheim ist für den ersten Schutz bei Schafen eine Impfung erforderlich, bei Rindern sind es zwei mit einem Abstand von drei Wochen.

Bultavo 3 sei der erste Impfstoff, der Mortalität und klinische Symptome durch das Blauzungenvirus vom Serotyp 3 (BTV-3) verhindere, betonte das Pharmaunternehmen. Er reduziere die Zirkulation des Virus im Blut des Tieres drastisch und verringere so das Risiko einer Krankheitsübertragung erheblich. In den Niederlanden sind seit dem Herbst 2023 bereits Tiere auf Tausenden Betrieben infiziert worden. Dabei starben mehr als 50.000 Schafe oder mussten euthanasiert werden.

Kein Vakzin in Deutschland

In Deutschland ist eine Impfung gegen BTV-3 noch nicht möglich; es gibt keinen zugelassenen Impfstoff. Ende April musste ein kurzzeitig verfügbarer autogener Impfstoff zurückgerufen werden. Als Grund nannte der Hersteller, dass er bei Nachuntersuchungen Mängel bei Inprozesskontrollen festgestellt habe.

In Rheinland-Pfalz kam es kürzlich zu einem ersten BTV-3-Fall bei einer Kuh im Landkreis Bitburg-Prüm. Das Bundesland verlor damit seinen Status „frei vom Virus der Blauzungenkrankheit“. Dies hat zur Folge, dass für empfängliche Tierarten wie Schafe, Ziegen oder Rinder nun Verbringungsbeschränkungen und Tiertransportauflagen in Kraft treten. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gibt es seit Oktober 2023 bereits Dutzende von BTV-Infektionen.

Quelle: AgraEurope

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