Die Almsaison hat noch gar nicht begonnen und schon gibt es erste Opfer. Im osttirolerischen Außervillgraten hat offenbar ein Wolf in der Nacht von Montag auf Dienstag dieser Woche hart zugeschlagen. In einem Unterstand in unmittelbarer Nähe des Bauernhauses fand der Besitzer Dienstag Morgen sechs Tiere seiner Schafherde tot auf. Neun Schafe mussten notgetötet werden und sieben sind verletzt – eines davon schwer. Damit ist die halbe Schafherde des Züchters ausgelöscht.
Bei den Tieren handelt es sich um wertvolle Kärntner Brillenschafe, die vom Aussterben bedroht sind. Das Kärntner Brillenschaf wurde auch zur Nutztierrasse des Jahres 2024 auserkoren. Weibliche Tiere haben einen durchschnittlichen Wert um die 600 Euro, Spitzentiere kosten auf Versteigerungen auch schon mal 1.500 Euro. Gekörte Widder kosten erheblich mehr, Spitzentiere erreichen auch Erlöse über 3.500 Euro.
Tirol erteilte Abschussverordnung
Rasch reagiert hat das Land Tirol und einen Entnahmebefehl erteilt. Die Abschussverordnung für den Wolf in Außervillgraten gilt für die Dauer von acht Wochen in einem Umkreis von zehn Kilometern rund um den Tatort.
Indes sind die Schafrisse von Mitte April als Wolfsangriff bestätigt. Die zwei in St. Veit im Defereggental getöteten Schafe sowie die Verletzung eines weiteren Schafes ging laut DNA-Auswertung auf das Konto eines Wolfes aus der italienischen Population, so die Tiroler Landesregierung. Auch diese Risse fanden in unmittelbarer Nähe eines bewohnten Gebäudes statt.
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