BioBio-SchweinTierwohlställe: Der Boden als Leitsystem

Tierwohlställe: Der Boden als Leitsystem

Quelle: Hagmüller

Der Boden ist der wohl am häufigsten unterschätzte Teil eines Stallgebäudes. Das gilt sowohl für planbefestigte als auch für perforierte Böden. Als funktioneller Bestandteil einer Bucht muss dieser Bauteil die Anforderungen an Liegekomfort, Trittsicherheit, Reinigungsmöglichkeit und Langlebigkeit erfüllen. Je nach Produktionsabschnitt und Tierkategorie sind diese Anforderungen sehr unterschiedlich.

Abferkelbucht: die Sau lenken

In Bewegungsbuchten haben Sauen und Ferkel deutlich mehr Bewegungsspielraum als in herkömmlichen Kastenstandbuchten. Da die Tiere überall in der Bucht Kot und Harn absetzen können, hat der Boden als Lenkungselement hohe Bedeutung. Geschlossene Anteile im vorderen Bereich der Bucht werden als Liegefläche genutzt, wohingegen perforierte Anteile die Sauen zum Ausscheiden animieren sollen. Hochwertige Materialien (Gussroste) eignen sich für diesen Bereich deutlich besser als PVC-Elemente und Dreikantroste. Betonspalten sind zwar trittsicher, der Kotdurchtritt ist aber oft ungenügend. Daher kann ein (abdeckbarer) Kotschlitz im hinteren Bereich Abhilfe schaffen.

In Bewegungsbuchten steuern unterschiedliche Bodenqualitäten das Ausscheidungsverhalten.
Quelle: Hagmüller

Die Kombination von perforierten und planbefestigten Flächen ermöglicht die Gabe von mehr Einstreumaterial. Zu viel davon führt aber schnell zum Verkleben der Spalten bzw. zu Verstopfungen im Güllesystem. Deshalb sollten Sie organisches Material über Raufen, die über dem Trog angebracht werden, anbieten. Vollständig planbefestigte Abferkelbuchten funktionieren nur in Kombination mit einem Auslauf. Nur so bleibt die Liegefläche im Innenraum sauber, dann ist auch keine Entwässerung der Liegefläche nötig. Ein Gefälle zur Auslauföffnung hin ist ausreichend, um ein rasches Abfließen von eventuell anfallendem Harn und Waschwasser zu garantieren.

Mangelhafte Oberflächenqualität von planbefestigten Böden lässt sich durch Einstreumaterial zum Teil ausgleichen. Idealerweise werden planbefestigte Oberflächen mittels Fertigelementen hergestellt, die bereits eine Struktur an der Oberfläche aufweisen. Ein nachträgliches Einfräsen von Rillen kann bei rutschigen Oberflächen Abhilfe schaffen, zerstört aber immer die Integrität der Betonoberfläche und öffnet diese für mechanische und chemische Angriffe.

6-teilige Serie zum Thema “Tierwohlställe”:

Teil 1: Liegeflächen
Teil 2: Bodengestaltung
Teil 3: Wasser
Teil 4: Raufutter
Teil 5: Stallklima
Teil 6: Umbaulösungen für bestehende Ställe

Wartestall: Trittsicherheit schaffen

Vor allem in Gruppierungsbuchten, der sogenannten Arena, und im Deckbereich sind die Anforderungen an den Boden hoch. Da Sauen in der Gruppierungsphase und rund um die Brunst deutlich aktiver sind, braucht es hier trittsichere Flächen. Für planbefestigte Böden gilt auch hier:

Was der Artikel noch bereithält:

  • Tierwohlställe für Aufzuchtferkel
  • Baulösungen für saubere Mastställe
  • Flächen trocken halten

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