ManagementZaunpfähle: Eine Materialübersicht

Zaunpfähle: Eine Materialübersicht

Zaunpfähle
Zaunpfähle, in Österreich auch „Stipfel“ genannt, spielen in der Landwirtschaft insbesondere auf Weiden eine wichtige Rolle. Doch welches Material taugt dafür am besten?
Quelle: Buffler

Gute Zaunpfähle zeichnen sich durch drei wichtige Eigenschaften aus: Sie müssen standhaft und gleichzeitig flexibel sein, um seitliche Kräfte gut in den Boden abzuleiten. Eckpfähle stehen z.B. dauerhaft unter der Zugspannung der Litzen. Hinzu kommt der Druck durch Weidetiere, Wind oder Schnee. Als Faustregel für Weidezäune gilt: Eckpfähle sollten mindestens 12 cm im Durchmesser haben, Streckenpfähle 6–10 cm.

Mechanische Eigenschaften verschiedener Holzarten

Quelle: Din-Norm
HolzartRohdichte (g/cm3)Biegefestigkeit (N/mm2)Zugfestigkeit (N/mm2)Druckfestigkeit (N/mm2)
Fichte0,46809545
Tanne0,46808545
Kiefer0,528510047
Lärche0,609910755
Douglasie0,5110010554
Eiche0,719511052
Robinie0,7415014873
Esche0,7010513050
Edelkastanie0,598013549

Als zweites Qualitätsmerkmal sollten Zaunpfähle über eine möglichst lange Zeit widerstandsfähig sein. Sie sind ständig durch Feuchtigkeit, Insekten und Pilze gefährdet. Holzarten lassen sich dabei in sogenannte Dauerhaftigkeitsklassen (DHK) einteilen. Diese geben an wie resistent sie gegenüber holzzerstörenden Pilzen sind.

Dauerhaftigkeit verschiedener Holzarten

Die Dauerhaftigkeit bezieht sich nur auf das Kernholz. Splintholz aller Holzarten gilt als nicht dauerhaft. Quelle: DIN EN 350-2
DauerhaftigkeitsklasseBezeichnungHolzarten
1sehr dauerhaftTeak
1-2dauerhaft bis sehr dauerhaftRobinie, Akazie
2dauerhaftEiche, Kastanie
3mäßig dauerhaftDouglasie
3-4wenig bis mäßig dauerhaftLärche, Kiefer
4wenig dauerhaftFichte, Tanne
5nicht dauerhaftBuche, Esche

Eine weitere Kenngröße ist die Gebrauchsklasse. Diese gibt an, für welche Zwecke sich ein Holzprodukt eignet und findet sich häufig in der Beschreibung angebotener Zaunpfähle. Diese sollten Gebrauchsklasse 4 erreichen. Dann sind sie auch bei Erdkontakt vorbeugend gegen Insekten, Pilze und Moderfäule geschützt. Durch Holzschutzmittel lässt sich die Gebrauchsklasse verbessern. Doch das kostet Zeit und Geld. Bestimmte Schutzmittel können die Gesundheit und die Umwelt belasten.

Gebrauchsklassen im Holzschutz

Quelle: DIN 68800
GebrauchsklasseGebrauchsbedingungenGefährdung durch InsektenGefährdung durch PilzeGefährdung durch Moderfäule
1Holz unter Dach, nicht der Witterung und keiner Feuchtigkeit ausgesetzt.janeinnein
2Holz unter Dach, nicht der Witterung ausgesetzt. Eine hoher Umgebungsfeuchte kann zur gelegentlichen Befeuchtung führen.jajanein
3.1Holz nicht unter Dach, der Witterung ausgesetzt, ohne ständigen Erd- oder Wasserkontakt, Anreicherung von Wasser aufgrund der raschen Rücktrocknung nicht zu erwarten.jajanein
3.2Holz nicht unter Dach, der Witterung ausgesetzt, ohne ständigen Erd- oder Wasserkontakt, Anreicherung von Wasser zu erwarten.jajanein
4Holz in ständigem Kontakt mit Erde oder Süßwasser. Bei mittlerer oder starker Beanspruchung vorwiegend oder ständig Feuchtigkeit ausgesetzt.jajaja
5Holz ständig Meerwasser ausgesetztjajaja

Wichtig in diesem Zusammenhang: Manch einer verwendet heute noch immer Eisenbahnschwellen, Strom- und Telegrafenmasten als Ausgangsmaterial für Zaunpfähle. Diese wurden in Teeröl getränkt. Das macht sie zwar über Jahrzehnte haltbar, doch Teeröl ist krebserregend.  Einatmen der Dämpfe gilt als genauso gefährlich wie der Hautkontakt. Deshalb ist die Verwendung seit 2009 in der EU verboten. Mit Teeröl imprägnierte Hölzer müssen zudem als Sondermüll entsorgt werden.

Als dritte wichtige Eigenschaft sollten Zaunpfähle gut zu handhaben sein. Das beginnt beim Ablängen mit handelsüblichem Werkzeug, wie der Kettensäge. Beim Einschlagen soll das Material nicht splittern. Isolatoren und Schrauben müssen sich gut eindrehen lassen.

Wer die Wahl hat…

 

Was dieser Artikel noch bereit hält:

  • Pfähle aus Nadelhölzern
  • Pfähle aus Laubhölzern
  • Pfähle aus exotischen Hölzern
  • Pfähle aus Kunststoff und Metall

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