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Jahresrückblick der ARGE Rind

Quelle: Shutterstock/Dragosh Co

Obmann  Josef Fradler  betonte den Stellenwert der Qualitätsproduktion in Österreich. “Die ARGE Rind ist hier am Markt sehr aktiv”. Sie steuert Mengen und entwickelt gemeinsam mit Vermarktungspartnern Absatzschienen im Inland und im Export. Kommende Schwerpunkte sind, zu Klimawirkungen, Tierhaltung und Ernährung “mit fundierter wissenschaftlicher Basis und medialer, sachlicher Kommunikation die Dinge ins richtige Licht zu rücken”. Eine der wichtigsten Forderungen der ARGE Rind ist die  Herkunftskennzeichnung  über alle Stufen, so Geschäftsführer  Werner Habermann . “Nur damit kann ein fairer Wettbewerb, Transparenz und sowie letztlich die Erhaltung der Landwirtschaft gewährleistet werden.”

Als Dachorganisation koordiniert die ARGE Rind die acht Erzeugergemeinschaften in den Bundesländern und ist die Interessenvertretung für die Rindfleisch-Produzenten in Österreich.

Wichtige Rolle von Erzeugergemeinschaften – 76% der Rinder mit Preisaufschlägen

In schwierigen Zeiten zeigt sich laut Habermann, wie wichtig Erzeugergemeinschaften sind: Sie bündeln das Angebot und stabilisieren die Preise. Sie setzen sich für die Anliegen Bauern – und in weiterer Folge für die der Konsumenten und Partner – mit einer Schlagkraft ein, die ein Einzelner nicht erbringen kann. Rund 76% der Schlachtrinder wurden über Qualitätsrindfleisch-Programme mit Preiszuschlägen vermarktet, so Habermann im Geschäftsbericht.

Höhere Preise und Kosten – Herkunftskennzeichnung gefordert – AMA-Gütesiegel Kalbfleisch 

Die Preise haben in den letzten eineinhalb Jahren deutlich angezogen und sind aufgrund der Kostensteigerungen auch absolut notwendig. Hohe Inflation und deutlich steigende Lebenshaltungskosten könnten aber Auswirkungen auf das Kaufverhalten haben, speziell auch bei Rindfleisch. Konsumenten reagieren derzeit zunehmend “preissensibel”, heißt es aus dem Lebensmittelhandel. Die Vermarktung in der Gastronomie entwickelte sich grundsätzlich positiv. Die ARGE bekräftigt aber die Forderung nach einer klaren Herkunftskennzeichnung in Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie. Dies würde die Position von österreichischem Qualitätsrindfleisch im Außer-Haus-Verzehr stärken. Rinderhaltung und knappere Marktversorgung die Preisentwicklung zusätzlich belebt. Bei der Vermarktung von Kalbfleisch ist es 2021 gelungen, mit dem AMA-Gütesiegel Kalb Rose eine zusätzliche Qualitätsschiene zu etablieren. Wöchentlich werden 70 bis 100 Tiere vermarktet, weitere Produzenten werden zu r Ausweitung der Produktion gesucht.

Potenziale entlang Wertschöpfungskette nutzen – Kleinigkeiten besser machen

Als Gastreferent zeigte der Fleischverarbeiter Norbert Marcher, internationale und heimische Marktentwicklungen im Hinblick auf Produktionsvolumen, Konsum sowie Handelsverflechtungen auf. Mit wachsender Weltbevölkerung steigt der Bedarf an Fleisch, wobei die Verteilung eine zentrale Herausforderung bleiben wird. In Regionen mit hohem Fleischkonsum wie Europa wird der Pro-Kopf-Konsum weiterhin etwas rückläufig sein, gleichzeitig aber auch die Produktion durch höhere Umweltauflagen etwas schrumpfen.

Im heimischen Rindfleischsektor sitzen wir alle, so Marcher, im selben Boot. “Wir haben in der Tierhaltung sowie in der Produktion und Verarbeitung sehr gute Standards. Vieles läuft bereits gut und nicht alles muss neu erfunden werden. Es gilt, entlang der Wertschöpfungskette Potenziale gemeinsam zu heben. Die Erzeugergemeinschaften nehmen hierbei eine sehr wichtige Rolle für die Landwirtschaft und für den ganzen Lebensmittelsektor wahr. Für die Zukunft gilt: Den Fokus auf die kleinen Dinge legen, etwas besser zu machen.”

Rinder wichtigste Proteinquelle- keine Nahrungsmittelkonkurrenz zum Menschen

62% des weltweiten Eiweißbedarfes decken tierische Proteine. Die Rinderhaltung ist mit der Erzeugung von Milch und Fleisch die größte Eiweißquelle. “Das Rind ist keine direkte Nahrungsmittelkonkurrenz für den Menschen, da überwiegend Grünlandfutter zu höherwertiger Eiweißquelle veredelt wird. Im Zusammenhang mit der Klimadiskussion ist dieser Aspekt unbedingt zu berücksichtigen”, so Marcher.

Quelle: ARGE Rind

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