Von Roman GOLDBERGER, LANDWIRT Redakteur
Die wirtschaftliche Situation in der Landwirtschaft ist fatal. Seit mehr als zehn Jahren stagniert das Agrareinkommen, während der Verbraucherpreisindex – also die Kosten für private Ausgaben – um mehr als 20 % gestiegen ist. Das liegt vor allem an den schwachen Preisen der letzten Jahre. Seit 1995 sind die Agrarpreise zwischen 10 und 20 % gestiegen. Betriebsmittel bzw. landwirtschaftliche Investitionen sind hingegen um 50 bis 60 % teurer geworden (Abb. 1). Was passiert, wenn der Preis pro Produkt langsamer steigt als die Kosten, zeigen die alljährlichen Leistungsdaten aus der Tierhaltung oder Pflanzenproduktion. Viele Landwirte versuchen, mehr und effizienter zu produzieren – frei nach dem Motto: Wenn pro Einheit weniger bleibt, muss ich mehr Einheiten erzeugen. Viele Betriebe sind in den vergangenen Jahren aber aus diesem Hamsterrad gefallen. Jeder zweite Betrieb hat seit dem EUBeitritt das Handtuch geworfen. Dass man mit der Landwirtschaft stabil und gut Geld verdienen kann, beweist aber eine Gruppe von Landwirten, denen wenig Beachtung geschenkt wird: Für rund 4.000 landwirtschaftliche Betriebe in Bayern ist die Direktvermarktung ein wichtiger Beitrag zum Einkommen. In Österreich wird die Zahl der Direktvermarkter gar auf 17.000 geschätzt.
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