DirektvermarktungMit Eis zum Vollerwerb

Mit Eis zum Vollerwerb

Clemens Schaller bereitet die Milch für die Weiterverarbeitung vor. Im Hintergrund ist rechts der Pasteur und links die Eismaschine erkennbar.
Quelle: Martin Bürgler

Mit elf Stück Milchvieh einen Bergbauernhof im Vollerwerb zu betreiben ist heut zu Tage ohne Zuverdienst nur schwer möglich. Auch Clemens und Christine Schaller führten bis zum Jahr 2022 den Weberhof im Nebenerwerb. Der auf 1.400 m Seehöhe gelegene Bergbauernhof weißt 386 Erschwernispunkte auf. Die steilen Hänge des Villgratentales machen eine maschinelle Bewirtschaftung nur zum Teil möglich. „Wir sind von Juni bis September fast durchgehend mit der Heuwerbung beschäftigt. Können auf Grund der Steilheit immer nur einen kleinen Teil der Flächen auf einmal mähen. Da ist es schwer nebenbei noch einem Beruf nachzugehen“, so Clemens Schaller. „Man will neben der Arbeit aber auch noch Zeit für sich selbst und unsere Kinder haben“, ergänzt Christine Schaller. Für die zwei Osttiroler stand fest – entweder den Hof verkleinern oder nach einer Möglichkeit suchen diesen im Vollerwerb zu führen.
Als gelernte Konditorin kam Christine Schaller die Idee mit einem Teil der hofeigenen Milch Speiseeis herzustellen. Im Jahr 2021 wurde an das bestehende Wohnhaus ein Verarbeitungsraum angebaut, im Juni des darauffolgenden Jahres die ersten Becher Eis ausgeliefert. Doch bis die ersten Kunden das kühle Süß genießen konnten, musste die junge Familie die eine oder andere Hürden meistern.

Gut geplant

Der ca. 30 m² groß Anbau an das Wohnhaus beinhaltet sämtliches Inventar das für die Eisproduktion von Nöten ist. Hinter der ersten Türe befindet sich die

Kräuter aus dem eigenen Garten geben den Eis einen unverkennbaren Geschmack.
Quelle: Martin Bürgler

Hygieneschleuße. Ein Handwaschbecken, ein Desinfektionsmittelspender sowie ein Lagerschrank für diverse verpflichtende Hygieneartikel füllen diese aus. Eine gläserne Schiebetür begrenzt den Weg der Keime nach innen. Auf der Wand rechts neben der Tür ist die Aufschrift Milchkannenabstellplatz zu lesen. Alles hat seinen definierten Platz. „Da ich schon Erfahrung mit den Hygienevorschriften aus der Gastronomie hatte, haben wir schon während der Planung den zuständigen Lebensmittelinspektor kontaktiert und um fachkundige Unterstützung gebeten. Wir waren allerdings die erste Speiseeisproduktion in dessen Wirkungsbereich die am Bauernhof produzieren wollten. Er musste daher auch erst nachlesen, um uns konkrete Tipps geben zu können“, erklärt Christine Schaller.
Die hohen Anforderungen an die Hygiene spiegeln sich im Innenausbau und in der Ausstattung wieder. Der Fußboden besteht aus einem vergossenem Spezialharz, die Wände sowie die Decke sind mit einem PVC-Anstrich versiegelt. In der Mitte des Raumes ein Wasserabfluss. „Wir wollten den Raum eigentlich komplett mit Fliesen auskleiden. Ein wichtiger Tipp der vom Lebensmittelinspektor kam war, den Raum fugenlos zu gestalten. Fugen stellen nicht nur bei der Reinigung einen großen Arbeitsaufwand dar, sondern sind auch ein Hygienerisiko, dass wir nicht eingehen wollten“, erwähnt Clemens Schaller.

Was der Artikel noch beinhaltet:

  • Klein aber kostspielig
  • Ganzjährige Produktion
  • Regional und Saisonal
  • Eis nicht gleich Eis
  • Löffelfertig verpackt

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