Die Kosten für Equipment und Interieur sind mit 600 bis 1.100 Euro/m² Geschäftsfläche erdrückend. Ausgaben für Um- oder Neubau noch nicht eingerechnet. Die Logistik der Waren ist eine Herausforderung. Produzenten und Kunden zu werben ist nicht einfach. Und die Zeit? Ein limitierender Faktor. Für so manchen Landwirt Grund genug, um von der klassischen Ab-Hof-Vermarktung Abstand zu halten. Doch es gibt Wege, die es selbst dem kleinen Nebenerwerbslandwirt möglich machen, seine Produkte ohne große Investitionen zu vermarkten.
Bei einem aktuellen EZB-Leitzins von 4,5 % macht ein Darlehen für die Errichtung eines Ab-Hof-Verkaufs wenig Sinn. Entscheidend ist, mit möglichst geringem Investitionsvolumen das Produkt an den Kunden zu bringen. Als Lösungsansatz eignet sich das Selbstbedienungskonzept.
Investitionen klein halten
Je nach Produktanforderung und Produktumfang bietet sich ein Verkaufsautomat oder ein simpler Stand mit Kassa an. Für leicht verderbliche Waren empfiehlt sich das System der Kühlautomaten. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Kühlkette zu keinem Zeitpunkt unterbrochen wird. Der Anschaffungspreis für einen Verkaufsautomaten mit mehreren Klimazonen liegt bei rund 11.000 Euro. Für ein Modell ohne Kühlung muss man mit Preisen ab 7.000 Euro rechnen. Dazu kommen noch Kosten für die Wartung und für einen optionalen Wetterschutz (siehe dazu auch LANDWIRT 09/2023, Seite 26). Achtung! Werden mehrere kühlfähige SB-Automaten auf einem Betrieb eingesetzt, unterscheidet sich der Investitionsaufwand kaum mehr von jenem eines größeren Hofladens. Vorteile für den Landwirt ergeben sich dabei nur auf Grund der Zeitersparnis beim Verkauf und der vereinfachten Logistik. Bei Obst und Gemüse reicht ein simpler Verkaufsstand. Das Kassasystem sollte diebstahlsicher ausgeführt sein. Gängige Praxis sind Handkassen aus Metall mit einem Einwurfschlitz. Für einen Eigenbau-Verkaufsstand muss man mit rund 500 Euro Materialkosten und zwei Tagen Arbeitszeit rechnen.
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