Für Großküchen, etwa in Spitälern oder Kasernen, und Kantinen ist die Verarbeitung von regionalen Produkten eine große Herausforderung. Denn große Küchen benötigen auch große Mengen Lebensmitteln in konstanter Qualität. Seit drei Jahren bietet das Bäuerliche Versorgungsnetzwerk, eine genossenschaftliche Initiative mit Unterstützung vom Land Steiermark und der Landwirtschaftskammer, Möglichkeiten für die klein strukturierte heimische Landwirtschaft, um die benötigten Mengen zu liefern. Damit wird den Gästen in Großküchen der Genuss hochwertiger regionaler Lebensmittel ermöglicht.
Wertschöpfung für Familienbetriebe und Arbeitsplätze am Land
„Die Belieferung von Großküchen hat eine enorme wirtschaftliche Bedeutung für die steirische Landwirtschaft, denn etwa die Hälfte aller Mahlzeiten werden in Großküchen eingenommen. Durch das BVN bieten sich zusätzliche Möglichkeiten für unsere Familienbetriebe. Ich freue mich, dass bereits 85 steirische Höfe involviert sind und das BVN gemeinsam stetig weiterentwickeln. Des steigert die Wertschöpfung in den Regionen und schafft steirische Arbeitsplätze“, sagt Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer.
Drei Jahre Wachstum und Weiterentwicklung
„Seit Gründung des Netzwerks haben wir ein stetiges Wachstum unserer angebotenen Produkte und unseres Kundenstamms verzeichnet. Ich bin stolz auf die Erfolgsgeschichte BVN, welche die Wertschöpfung für die Betriebe steigern konnte, und breit von allen Verbänden, Institutionen und politischen Parteien mitgetragen wird, erklärt Obmann Markus Hillebrand. „Für die Zukunft möchten wir das nächste Kapitel für das BVN aufschlagen und arbeiten intensiv daran, unsere Produktpalette für Großküchen zu erweitern, neue landwirtschaftliche Betriebe sowie Kunden hinzugewinnen und die Digitalisierung bei unseren internen Prozessen voranzutreiben“, sagt Geschäftsführer Markus Weyer. „Besonders stolz sind wir, dass der Bio-Anteil im letzten Geschäftsjahr bereits 48 % erreicht hat.“
Verpflichtende Herkunftskennzeichnung bringt Regionalitätsturbo
„Das Startup BVN ist hoch im Kurs. Die Großküchen schätzen die nachhaltig auf kleineren steirischen Bauernhöfen hergestellten Lebensmittel. Die Transportwege sind kurz“, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Und weiter: „Auch die Gäste in den Großküchen haben einen großen Mehrwert. Durch die seit September 2023 geltende, verpflichtende Herkunftskennzeichnung in den Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen entscheiden sich immer mehr Steirerinnen und Steirer in der Kantine bewusst für heimisches Essen.“
Seither habe sich auch die Nachfrage nach Produkten aus dem BVN nochmals erhöht, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Karl Obenaus. „Mit dieser Maßnahme wurde den Wünschen einer großen Mehrheit der Steirerinnen und Steirer nachgekommen, wonach die Speisen in Großküchen, Restaurants und Gaststätten eine transparente Herkunftskennzeichnung aufweisen sollten. Das BVN sieht sich als Partner für die Betriebe, die jetzt verstärkt auf heimische Produkte setzen möchten. Steirische Lebensmittel werden für die Betreiber von Großküchen einfach und in konstant höchster Qualität angeboten“, sagt Obenaus.
Gelebte Partnerschaft
Auch die Kundinnen und Kunden des BVN blicken auf eine Erfolgsgeschichte zurück. „Die Küche Graz ist eine städtische Großküche, die täglich rund 10.000 Mahlzeiten für Schulen, Kindergärten und andere Einrichtungen zubereitet. Die Küche Graz legt Wert auf regionale, saisonale und qualitativ hochwertige Lebensmittel und arbeitet von Anfang an mit dem BVN zusammen. Die Partnerschaft mit Lebensmittelproduzenten aus der Region schafft für beide Seiten einen nachhaltigen Mehrwert“, sagt Franz Gerngroß, Leiter der Küche Graz.
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