Die Ankündigung der Einstellung des Geschäftsbetriebes und die Kündigung ihrer Lieferverträge kam für viele Milchbäuerinnen und Milchbauern überraschend. Ohne Abnehmer für ihre Milch drohte etwa 100 bäuerlichen Familienbetrieben das Aus für die Milchproduktion. Verschärft wurde die Situation dadurch, dass viele andere Käsereien angesichts der massiv gestiegenen Produktionskosten ebenfalls keine Ausweitung der Produktion planen. Daher sind zusätzliche Rohmilchmengen am freien Markt nur schwer langfristig gesichert zu vermarkten.
Ein weiteres Hindernis stellte die Milchsammlung in der Region dar. Die Milchsammlung im Berggebiet ist kostspielig. Die Struktur der Milchbäuerinnen und Milchbauern ist kleiner als in Tallagen. Es gilt viele Höfe und Sammelstellen anzufahren, bis ein Milchsammelwagen voll ist. In Zeiten voller Auftragsbücher und Personalnotstand finden sich schwer Frächter, welche kurzfristig eine Milchabholung bewerkstelligen können. Insgesamt 89 Milchbäuerinnen und -bauern aus Weerberg und angrenzenden Gemeinden suchten in dieser Situation das Gespräch mit der größten Molkerei des Landes, der Tirol Milch. Und dort war für Obmann Stefan Lindner schnell klar, dass den Bäuerinnen und Bauern geholfen werden muss. Um die Milchsammlung in so kurzer Zeit bewerkstelligen zu können, wurde sogar ein eigener Milchsammel-LKW angeschafft. Man betrat Neuland als Molkerei, indem man begonnen hat nun auch Milch selbst mit LKWs zu sammeln. Bei Tirol Milch ist man vom langfristigen Erfolg der Partnerschaft mit den Weerberger Bäuerinnen und
Bauern überzeugt.
Quelle: Berglandmilch eGen
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