BioWo wächst mehr Milch?

Wo wächst mehr Milch?

Von Andreas STEINWIDDER

Der Versuch

Drei Jahre lang wurde am Bio-Institut der HBLFA Raumberg-Gumpenstein im Ennstal die Bio-Vollweidehaltung mit der Stall-Silagefütterung verglichen. Dazu wurden 63 Kühe gleichmäßig auf drei Gruppen aufgeteilt – Vollweidekühe (VW) ohne Kraftfutter sowie Silage-Stalltiere ohne Kraftfutter (S-KF0) und mit Kraftfutterergänzung (S-KF+) – und auch die Grünlandflächen wurden exakt gedrittelt. Die Vollweidekühe wurden auf einem Drittel der Fläche gehalten und über die Vollweideperiode ganztägig ausschließlich mit Weidefutter auf einer Kurzrasenweide versorgt. Zwei Drittel der Flächen wurden als Rundballensilage im Ähren-Rispenschieben geerntet und zeitlich verzögert an die Silage-Stalltiere im gleichen Laktationsund Leistungsbereich verfüttert. Um den Effekt der Kraftfutterversorgung bei Silagefütterung zu berücksichtigen, erhielt die Hälfte der Silage-Stalltiere kein Kraftfutter (S-KF0) und die zweite Hälfte bekam Kraftfutter leistungsbezogen zugeteilt (S-KF+). Die Vollweidegruppe erhielt kein Kraftfutter. Die Vollweide-Periodenlänge richtete sich nach den Witterungsbedingungen im jeweiligen Jahr. Die Fütterungsversuchsdauer in den Stallgruppen ergab sich aus dem im gleichen Zeitraum geernteten und jeweils zur Verfügung stehenden Silagefutter-Vorrat. Zur Berechnung der Milch-Flächenleistung wurde die auf gleiche Inhaltsstoffe umgerechnete Milchleistung (ECM) sowohl auf die benötigte Grundfutterfläche als auch auf die errechnete Gesamtfutterfläche (inkl. Bio-Ackerflächenbedarf für das Kraftfutter) umgelegt. Im Versuchszeitraum ergab sich ein mittlerer Grünlandflächenbedarf von 0,29 ha pro Kuh. In der Gruppe S-KF+ wurde ein Bio-Ackerflächenbedarf von 357 m2 pro 100 kg Trockenmasse Kraftfutter angesetzt.

Weidefutter ist bei optimaler standortangepasster Nutzung hoch verdaulich und außerdem das preiswerteste Futtermittel. Um das Weidefutter bestmöglich nutzen zu können, stimmen Landwirte bei Vollweidehaltung den Abkalbezeitpunkt bzw. die Laktation auf die Vegetationsperiode ab. Darüber hinaus wird in der Vegetationszeit praktisch keine Ergänzungsfütterung durchgeführt und ein hoher Weidedruck angestrebt. Eine hohe Einzeltierleistung steht dabei nicht im Vordergrund.

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