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Österreichs Lohnunternehmer trotz Sorgen im Kommen

Die Teilnehmer vor der Mauch-Landtechnik-Zentrale in Burgkirchen.
Quelle: Mauch

Dreschen, Pressen, Häckseln, Melken, Transportieren, Holzernten und vieles Weiteres mehr. Die land- und forstwirtschaftlichen Dienstleister können über fehlende Aufträge nicht klagen. Seit dem Jahr 2018 stieg die Zahl der aktiven Agrarservice-Unternehmen in Österreich von 1.100 auf heute 1.680. Das ist ein Plus von rund 50 Prozent. 284 von ihnen sind aktuell in der Vereinigung Lohnunternehmer Österreich (VLÖ) organisiert, die bei Mauch Landtechnik in Burgkirchen (OÖ) kürzlich den Lohnunternehmer-Tag 2024 abhielt.

„95 Prozent der VLÖ-Mitglieder bewirtschaften einen Hof, sind also selbst praktizierende Landwirte“, sagte VLÖ-Geschäftsführer Helmut Scherzer. Mit dem Agrarservice haben sie sich ein gefragtes Wirtschaftsstandbein aufgebaut, freilich kämpfen die Lohnunternehmer mit nur allzu bekannten Problemen: hohe Betriebsmittelkosten, bürokratische Auflagen. Ein Dorn im Auge ist VLÖ-Vorsitzendem Manfred Humer die Schwarzarbeit einzelner (ausländischer) Anbieter. Die illegalen Trittbrettfahrer rechnen nach vollbrachter Leistung „noch am Ackerrand“, also unmittelbar ab. Bar auf die Hand. Ohne Umsatzsteuer. Diese Machenschaft ist aus Sicht der gewerblichen und damit abgabenpflichtigen Lohnunternehmer „völlig inakzeptabel“, zudem schade es dem guten Ruf der Branche.

Gemeinsam stärker

Mit Sorgenfalten beobachtet die VLÖ auch den Wechsel von kleineren Lohnunternehmern in die landwirtschaftliche Nebentätigkeit. Diese Dienstleister verzichteten mit diesem Schritt „bewusst“ auf den Gewerbeschein, weil sie sich mit ihrer Umsatzgröße im steuerlich begünstigen Umfeld der landwirtschaftlichen Nebentätigkeit aufhielten. Dabei, bekräftigte Helmut Scherzer, biete gerade die VLÖ als Berufsorganisation mit Sitz in der Wirtschaftskammer ihren Mitgliedern einen umfassenden Service. Einerseits als Interessenvertretung, andererseits als Ansprechpartner für alle Fragen rund um den Betrieb eines Lohnunternehmens.

So können Mitglieder kostenfrei auf einen Online-Kalkulator zurückgreifen. Dieser berechnet die Arbeitskosten und kalkuliert die Maschineneinsätze. Als jüngste Erfolge der VLÖ nannte Vorsitzender Manfred Humer den Abschluss des Kollektivvertrages Agrarservice sowie die Zuerkennung des Energiekostenzuschusses für seine Branche. „Klare Verbesserungen“ für den Agrarservice verlangte er beim Zugang zu Förderungen, etwa im Investitionsbereich.

Über 240 Personen nahmen am Lohnunternehmer-Tag teil, sie waren auch aus Bayern und der Schweiz angereist. Hausherr Karl Mauch war mit seinen beiden Töchter Susanna und Marie ebenfalls zugegen. Er gratulierte Manfred Humer zur Wiederwahl in seinem Amt für weitere vier Jahre. Als Stellvertreter steht ihm Peter Kircher zur Seite.


Von links: Helmut Scherzer, Susanna, Karl und Marie Mauch, Manfred Humer. Fotocredit: Mauch


Der Lohnunternehmer-Tag war sehr gut besucht. Fotocredit: Mauch

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