
LANDWIRT: Wo sehen Sie 2025 die größten ‚Baustellen‘ für die deutsche Schweinebranche?
Haiko HOFMANN: Die Afrikanische Schweinepest, und nun zusätzlich das Auftreten der Maul- und Klauenseuche am 10. Januar 2025, behindert weiterhin unsere Exportmöglichkeiten. Das sogenannte fünfte Viertel kann somit nur bedingt einer effizienten Wertschöpfung zugeführt werden. Deutschland hat es bislang noch nicht geschafft, Schweine aus den Restriktionszonen ordentlich zu vermarkten. Schweinehalter mussten ihre Tiere oftmals zum Nulltarif veräußern, blieben sogar teils auf den Transportkosten sitzen. Eine weitere Baustelle ist die Transformation der Schweinehaltung. Auch wenn der aktuelle Bundesminister (Anm. Red.: Cem Özdemir) dieses Thema gerne für sich verbucht, hat die Wirtschaft – vor allem durch die Initiative Tierwohl – schon sehr viel für das Tierwohl geleistet. Häufig scheitern Umbauvorhaben aber an Genehmigungshürden. Hier stoßen unterschiedliche Interessen aufeinander. Dies war schon in den vorherigen Legislaturen teilweise damit zu begründen, dass die zuständigen Ministerien aus unterschiedlichen politischen Lagern besetzt wurden.

Ihr Verband stuft das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz als gescheitert ein. Woran hakt es?
Das Gesetz bringt in seiner jetzigen Form keinen Mehrwert gegenüber der ‚Haltungsform‘ aus der Wirtschaft. Es wäre sinnvoller gewesen, das schon bestehende System auszubauen.
Was der Artikel noch bereithält:
- Bedenklicher Rückgang der deutschen Sauenhaltung
- Das braucht es, um möglichst viele Schweinebetriebe zu erhalten
- In Tierwohl investieren oder abwarten?
Weitere Artikel aus
LANDWIRT AT 03/2025
Kommentare